StartseiteLänderOzeanienAustralienAustralian Universities Accord: Australiens Bildungsministerium stellt langfristigen Reformplan für den Hochschulsektor vor

Australian Universities Accord: Australiens Bildungsministerium stellt langfristigen Reformplan für den Hochschulsektor vor

Berichterstattung weltweit

Am 25. Februar 2024 hat der australische Bildungsminister Jason Clare den Abschlussbericht des Australian Universities Accord veröffentlicht. Dieser enthält 47 Empfehlungen und zielt darauf ab, einen langfristigen Reformplan für den Hochschulsektor zu erstellen, um den künftigen Qualifikationsbedarf Australiens zu decken.

Der Australian Universities Accord ist die erste umfassende Überprüfung des Hochschulsektors seit 2008. Im Rahmen der Überprüfung wurden über ein Jahr lang mehr als 820 öffentliche Beiträge eingereicht und 180 Sitzungen mit Interessengruppen abgehalten. Dabei wurden ein breites Spektrum an Themen behandelt: von den Studiengebühren über Forschung, Lehre, Sozialleistungen für Studierende und Personal bis hin zu internationalen Studierenden.

Der Abschlussbericht kommt zu dem Schluss, dass im Hochschulsektor erheblicher Reformbedarf besteht, um die von Wirtschaft und Gesellschaft benötigte Kompetenzen und das hierzu erforderliche Wissen zu vermitteln.

Der Bericht setzt ehrgeizige Ziele, darunter:

  • Erhöhung der Quote der Hochschulabsolventinnen und -absolventen von derzeit 60 Prozent auf mindestens 80 Prozent der australischen Erwerbstätigen bis 2050.
  • Erhöhung des Anteils der Australier mit Hochschulbildung im Alter von 25 bis 34 Jahren von 45 Prozent auf 55 Prozent bis 2050.

Um diese Steigerung zu erreichen, soll die Regierung die Hochschul- oder Berufsbildungskapazitäten ausweiten und u. a. die Zahl der vom Commonwealth unterstützten Studierenden an den Universitäten bis 2050 von derzeit 860.000 auf 1,8 Millionen mehr als verdoppeln. Hierzu sollen mehr Menschen aus benachteiligten Verhältnissen (einschließlich indigener Studierender, Studierende in ländlichen Gebieten und Studierende aus niedrigen sozioökonomischen Verhältnissen) Zugang zu den australischen Universitäten erhalten, um bis 2050 die "Beteiligungsparität" zu erreichen.

Weitere zentrale Punkte des Abschlussberichts sind die stärkere Durchlässigkeit von beruflicher und universitärer Bildung sowie neue Finanzierungskonzepte. Neben der Erhöhung und leichteren Zugänglichkeit der Einkommensbeihilfen für Studierende sollen beispielsweise auch obligatorische Berufspraktika finanziell unterstützt werden. Empfohlen wird auch, das australische Forschungssystem mithilfe zusätzlicher Investitionsprogramme sowie Stipendien für Promovierende zu fördern. Bis Ende 2026 soll zudem ein nationales Programm zur Personalentwicklung in der Forschung entstehen.

Auf internationaler Ebene schlägt der Bericht eine stärkere Diversifizierung der Anwerbung internationaler Studierender und eine stärkere Ausrichtung auf Qualifikationsbedarfe vor.

Zur Umsetzung der Empfehlungen schlägt der Bericht einen mehrstufigen Ansatz vor. Als erster Schritt soll ein beratender Ausschuss eingerichtet werden, der Akteure und Interessenvertretungen aus dem gesamten tertiären Bildungssystems zusammenbringt.

Zum Nachlesen

Quelle: Australisches Bildungsministerium; The Conversation; Pie News Redaktion: von Friederike Mang, VDI TZ GmbH Länder / Organisationen: Australien Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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