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Chile stellt Strategie zu Künstlicher Intelligenz vor

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Am 28. Oktober stellte der chilenische Wissenschaftsminister Andrés Couve die Nationale Politik für Künstliche Intelligenz und einen Aktionsplan vor, der ihre Umsetzung vorantreiben soll.

Die Nationale Politik zur Künstlichen Intelligenz (KI), die erste Strategie Chiles zu diesem Feld, basiert auf vier bereichsübergreifenden Grundsätzen: KI mit Schwerpunkt auf dem Wohlergehen der Menschen sowie der Achtung der Menschenrechte und der Sicherheit; KI für nachhaltige Entwicklung; integrative KI; und globalisierte KI.

Sie ist gegliedert in drei Achsen, mit ihren jeweiligen Chancen und Herausforderungen sowie vorrangigen Maßnahmen, um die gesteckten Ziele zu erreichen:

  • Entwicklung der Voraussetzungen: strukturelle Elemente, die die Existenz und den Einsatz von KI ermöglichen, wie z. B. Talententwicklung, technologische Infrastruktur und Daten
  • Entwicklung und Nutzung: Akteure, welche die verschiedenen KI-Anwendungen und -Techniken hervorbringen, bereitstellen und nachfragen (Universitäten, Staat, Produktionssektor und Zivilgesellschaft)
  • Ethik, Regulierungsaspekte und sozioökonomische Auswirkungen: neue Fragestellungen und Herausforderungen, die im Zusammenhang mit der Mensch-Maschine-Interaktion und dem von ihr geprägten sozio-technischen System entstanden sind

Der vom Forschungsministerium ergänzend vorgestellte KI-Aktionsplan konkretisiert die Umsetzung der Nationalen Politik für die nächsten zehn Jahre. Er umfasst 70 vorrangige Maßnahmen und 185 Initiativen, die unterschiedliche Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Ausbildung von Talenten adressieren, und sieht öffentliche Investitionen in Höhe von 26 Milliarden CLP (etwa 28 Millionen EUR) vor. 

Im Bereich der Arbeitswelt sieht der Aktionsplan die Anpassung und Stärkung von Zertifizierungs- oder Qualifizierungsinstrumenten für KI-bezogene Fähigkeiten, die Förderung von wissenschafts- und technologiebasierter Entrepreneurship und die Bereitstellung von Aus- und Weiterbildungsangeboten vor, die gemeinsam mit dem Arbeitsministerium, dem Wirtschaftsministerium und der für Wirtschaftsförderung zuständigen Agentur Corfo entwickelt werden sollen.

Weiterhin enthält der Aktionsplan folgende Punkte: die Vergabe von Doktorandenstipendien für Programme im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz im Ausland, die Implementierung von Initiativen zur Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Industrie in Forschung und Entwicklung sowie die Schaffung von Anreizen und öffentlich-privaten Vereinbarungen für die Einstellung von promovierten Fachkräften in Technologieunternehmen. Ebenso wird die Umwandlung Chiles in ein globales Drehkreuz in der südlichen Hemisphäre durch eine leistungsfähige technologische Infrastruktur angestrebt; dazu sollen eine beschleunigte Einführung des nationalen 5G-Netzes und die Erhöhung der Kapazitäten für Datenpeicherung und -verarbeitung in Chile beitragen.

Der Prozess zur Ausarbeitung der nationalen KI-Politik wurde gesteuert von einem Beirat mit 12 Fachleuten aus dem Hochschulbereich sowie einem interministeriellen Ausschuss, in dem neben 12 Ressorts und einigen Behörden die Fördereinrichtungen Corfo und ANID, die Nationale Agentur für Forschung und Entwicklung, vertreten waren. Mehr als 8.000 Menschen wurden an dem Prozess durch Runde Tische, regionale und Fachveranstaltungen im ganzen Land beteiligt; eine öffentliche Konsultation schloss die Entwurfsphase ab.

Mit der Nationalen Politik und dem Aktionsplan reiht sich Chile in die Gruppe der Länder der Region ein, die kürzlich KI-Strategien vorgelegt haben, wie Brasilien, Argentinien, Mexiko und Kolumbien.

Zum Nachlesen (Spanisch)

Quelle: Ministerio de Ciencia, Tecnología, Conocimiento e Innovación Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Chile Themen: Information u. Kommunikation Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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