StartseiteThemenDigitaler WandelDeutsche Hochschulen unterstützen die digitale Lehre für den Wiederaufbau in der Ukraine

Deutsche Hochschulen unterstützen die digitale Lehre für den Wiederaufbau in der Ukraine

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und drei weitere deutsche Planungshochschulen in Berlin, Kaiserslautern und Lübeck unterstützen die digitale Lehre für die Stadtentwicklung und zum Wiederaufbau ukrainischer Städte. In dem Projekt, das der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) im Rahmen eines Sofortprogrammes mit über 200.000 Euro fördert, sollen über eine neue digitale Plattform entsprechende Lehrangebote zur Verfügung gestellt werden.

Im Jahr 2017 hatte die Ukraine mit dem Weißbuch „Stadtentwicklung“ die Ziele der Leipzig-Charta 2020 der EU in ein eigenes, dezentrales Planungssystem übertragen. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands richtet sich nicht nur gegen die eigenständige und demokratische Ukraine, sondern auch gegen die Ziele der EU-Leipzig Charta: die europäische Stadt als Ort von Demokratie, Pluralismus, Rationalismus, Subsidiarität, Gemeinwohlorientierung sowie der öffentliche Raum als Ort des Austauschs, des freien Aufenthalts und auch des Protests.

Diese Themen sollen in den neuen Lehrformaten vertieft werden, um einen nachhaltigen Wiederaufbau in Freiheit zu ermöglichen.

BTU-Professorin Dr. Silke Weidner hat für das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die Leipzig Charta 2020 mit konzipiert und die Ukraine darin unterstützt, diese Ziele umzusetzen. Sie erklärt das aktuelle Vorhaben:

„Wir werden bei unseren ukrainischen Kollegen zunächst den kurzfristigen Lehrbedarf abfragen, um hier zielgenau mit Online-Formaten unterstützen zu können. Darüber hinaus werden wir gemeinsam Lehrmodule und -formate entwickeln, die sich mit Stadtentwicklungsprozessen beschäftigen und deren Fokus auf dem Wiederaufbau zerstörter Städte und Gemeinden liegen“

Darüber hinaus sieht das Projekt mehrere Stipendien für ukrainische Studierende, Promovierende und Dozierende vor, die sich aufgrund von Kriegsfolgen und Binnenflucht vor Ort in wirtschaftlicher Not befinden. Auch sollen ukrainische Forschende in die Arbeit eingebunden werden, die sich an den beteiligten Hochschulen in Deutschland befinden. Um die ukrainischen Partneruniversitäten einzubinden, wird es regelmäßig Lehrveranstaltungen und Kolloquien geben.

Die digitale Lernplattform entsteht in Kooperation mit Prof. Dr. Detlef Kurth von der Technischen Universität Kaiserslautern, Prof. Frank Schwartze von der Technischen Hochschule Lübeck und Prof. Christoph Wessling, Technische Universität Berlin. Die vier Professorinnen und Professoren haben bereits in den vergangenen Jahren Workshops mit den Partner-Hochschulen durchgeführt und waren an der Neuaufstellung des Planungssystems in der Ukraine beteiligt.

In der Ukraine involviert sind die Nationale Polytechnische Universität Lwiw, die Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz, die Kyiv National University of Building Construction Architecture, die Universität in Poltava und die Universität in Odessa.

Quelle: Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg via idw Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ukraine Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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