StartseiteThemenDigitaler WandelInternationale Konferenz: Landwirtschaft 4.0 unterstützt Kleinbauern in Entwicklungsländern

Internationale Konferenz: Landwirtschaft 4.0 unterstützt Kleinbauern in Entwicklungsländern

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Landwirtschaft 4.0 – der Begriff weckt Assoziationen von Hightech-Landwirtschaft, gedanklich weit entfernt von Kleinbauern in Entwicklungsländern. Dabei haben moderne Digitalisierungskonzepte gerade diesen viel zu bieten. Wie derartige Konzepte aussehen können, diskutieren rund 50 Fachleute auf der internationalen Tagung STATCROPS am 20. und 21. September in Stuttgart.

Hitze und Kälte stellen in Zeiten des Klimawandels besondere Herausforderungen an die Landwirtschaft: Wann ist die beste Pflanzzeit für Reis oder der ideale Dünge-Zeitpunkt? Welche Sorte trotzt den veränderten Bedingungen am besten? Wie lässt sich das Wassermanagement optimieren?

Gerade bei Kleinbauern in Entwicklungsländern kann ein optimiertes Management einen großen Unterschied im Ertrag bewirken – und da können Smartphone-Apps und Online-Tools äußerst hilfreich sein. Die Tagung STATCROPS – „Smallholder targeted Agriculture 4.0 in temperature limited cropping systems“, welche die Universität Hohenheim gemeinsam mit dem Africa Rice Center am  20. und 21. September 2018 an der thematisiert die Möglichkeiten, die moderne Digitalisierungskonzepte und Modellierungsansätze bieten.

Das Africa Rice Center hat bereits eine App entwickelt, mit der es in den letzten Jahren mehrere 100.000 Bauern in Westafrika über die Beratung erreicht hat. Wird die App mit den Angaben zu Fläche, Wasser, Düngemittel etc. gespeist, errechnet sie auf Basis der Wettervorhersagen den besten Zeitpunkt für die jeweiligen Management-Aktivitäten – und trägt so dazu bei, das Ernteergebnis zu optimieren.

In Westafrika macht vor allem die Hitze den Bauern zu schaffen, Ostafrika hat dagegen Kälteprobleme in den Hochlagen. Wissenschaftler der Universität Hohenheim wollen daher die App von AfricaRice an die Bedingungen in Ostafrika anpassen. „Dazu machen wir Feldversuche in Ruanda, Äthiopien und Madagaskar“, erklärt Dr. Marc Cotter vom Institut für Tropische Agrarwissenschaften, der auch die STATCROPS-Tagung organisiert. „Wir kooperieren dabei mit Beratern und den Gemeinden, im Sinne von Training of Trainers.“

Afrika stellt an der Tagung einen Schwerpunktthema dar, doch auch Projekte in verschiedenen Ländern Asiens und Südamerikas werden vorgestellt. Auch die Themenpalette ist breit: Digitalisierungskonzepte sind nicht nur im Pflanzenbau hilfreich, sondern können auch beispielsweise die Tierzüchtung, die Milchproduktion oder das Wassermanagement verbessern.

Afrika Rice Center (AfricaRice)

Das Africa Rice Center ist eine Forschungseinrichtung, die durch Verbesserungen im Reissektor in Afrika Armut bekämpfen und die Ernährungssicherung stärken will. Gegründet im Jahr 1971 hat sie heute 26 Mitgliedsstaaten. Ihr Hauptsitz ist in der Elfenbeinküste, weitere Standorte sind in Senegal, Benin, Liberia, Nigeria und Madagaskar.

Quelle: Universität Hohenheim / IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Algerien Angola Benin Burkina Faso Côte d'Ivoire Gambia Ghana Kamerun Kenia Mali Marokko Namibia Niger Nigeria Region Ostafrika Region südliches Afrika Region Westafrika Ruanda Senegal Somalia Südafrika Tansania Togo Zentralafrikanische Republik Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte Information u. Kommunikation Lebenswissenschaften

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