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Jülich wird Standort des ersten europäischen Exascale-Supercomputers

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die europäische Partnerschaft EuroHPC hat das Forschungszentrum Jülich als Standort des ersten europäischen Exascale-Supercomputers in Europa ausgewählt. Weltweit gibt es erst einen Rechner dieser Art.

Das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC JU) hat fünf neue Standorte für die nächste Generation europäischer Supercomputer bekannt gegeben. Darunter befindet sich auch der erste europäische Exascale-Supercomputer „JUPITER“, der in Jülich angesiedelt werden soll. Die weiteren Supercomputer mit Petascale- oder Pre-Exascale-Fähigkeiten werden in Griechenland, Ungarn, Irland und Polen beherbergt.. 

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

„Ich freue mich sehr, dass der erst Exascale-Supercomputer in Europa nach Deutschland kommt. Er wird in Jülich betrieben werden und eine Rechenleistung von mehr als fünf Millionen modernen Notebooks haben. Als Chancenministerium fördern wir diesen Supercomputer gemeinsam mit der EU und Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 500 Millionen Euro. Das ist eine große Investition in Deutschlands Forschungsinfrastruktur, mit der wir unsere technologische Souveränität ausbauen wollen. Der Rechner wird dazu beitragen, komplexe wissenschaftliche Fragen zu lösen und die Analyse riesiger Datenmengen zu ermöglichen. Das hilft uns etwa beim Klimaschutz, der Pandemiebekämpfung und der Entwicklung Künstlicher Intelligenz. In den nächsten Jahren werden zudem in Kooperation mit Bayern und Baden-Württemberg zwei weitere Exascale-Supercomputer in München und Stuttgart an den Start gehen.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Supercomputer im Rahmen des Programms „Hoch- und Höchstleistungsrechnen für das digitale Zeitalter – Forschung und Investitionen zum High-Performance-Computing“. Dazu gehört der deutsche Supercomputer-Verbund, das Gauss Centre for Supercomputing, in Jülich, München/Garching und Stuttgart. Das Gauss Centre wird gemeinsam vom BMBF und den Ländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg getragen. Die Kosten von 500 Millionen Euro für Infrastruktur, Rechner und Betrieb teilen sich die EU (250 Millionen Euro), das BMBF und Nordrhein-Westfalen (je 125 Millionen Euro). Der neue Rechner in München wird im Rahmen einer Innovationspartnerschaft entwickelt. Der neue Rechner in Stuttgart wird auf die Bedürfnisse der Ingenieurwissenschaften, Industrie und KMU ausgerichtet sein. Beide Rechner will das BMBF mit je 125 Millionen Euro fördern, dazu kommen jeweils 125 Millionen Euro aus Bayern und Baden-Württemberg.

Der Supercomputer soll als erster Rechner in Europa die Grenze von 1 Trillion Rechenoperationen pro Sekunde brechen und stellt einen wichtigen technologischen Meilenstein für die EU dar. Sie fördert die wissenschaftliche Exzellenz in Europa in hohem Maße. Dies wird komplementären Technologien wie dem Quantencomputing, digitalen Zwillingen und Big Data zugutekommen. Es wird auch die Entwicklung hochpräziser Modelle komplexer Systeme unterstützen, um bisher unlösbare Probleme in den Bereichen Klimawandel, Kosmologie, Ingenieurwesen, Materialwissenschaft und anderen zu lösen. Es wird zu gleichen Teilen von Deutschland und dem Gemeinsame Unternehmen EuroHPC finanziert.

Die fünf neuen Standorte werden miteinander verbunden sein und einem breiten Spektrum von europäischen Nutzenden aus der Wissenschaft, der Industrie, insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, und dem öffentlichen Sektor in der gesamten EU und den teilnehmenden Ländern zur Verfügung stehen.

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Quelle: BMBF; Vertretung der EU-Kommission in Deutschland Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Griechenland Irland Polen Ungarn EU Themen: Information u. Kommunikation Infrastruktur Innovation

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