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Deutsch-indische Regierungskonsultationen: Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff und Entwicklungspolitik

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Deutschland und Indien haben im Rahmen der 7. Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen den Abschluss einer gemeinsamen Roadmap für grünen Wasserstoff vereinbart. Diese soll dazu beitragen, grünen Wasserstoff langfristig wirtschaftlich rentabel zu machen und die globale Produktion sowie den Handel mit grünem Wasserstoff zu unterstützen. Zusätzlich sollen auch gemeinsame entwicklungspolitische Projekte in Äthiopien und Madagaskar, sogenannte Dreieckskooperationen, vorangebracht werden.

Die deutsch-indische Roadmap für grünen Wasserstoff setzt einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Förderung von Investitionen der Privatwirtschaft. Zugleich möchte sie den Austausch von Informationen insbesondere zu schwer zu dekarbonisierenden Sektoren sowie Rahmenbedingungen zur Förderung von Produktion, Handel, Export und Nutzung von grünem Wasserstoff intensivieren. Dazu wird auch eine dauerhafte Arbeitsgruppe für grünen Wasserstoff im Rahmen der bestehenden deutsch-indischen Energiepartnerschaft (Indo-German Energy Forum, IGEF) geschaffen. 

Der Import von grünen Wasserstoffprodukten bringt den Wasserstoffmarkthochlauf in Deutschland entscheidend voran. Indien plant bis 2030 eine Produktionskapazität von 5 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr aufzubauen. Bis 2030 wird der Wasserstoffbedarf in Deutschland laut Nationaler Wasserstoffstrategie auf 95-130 TWh (entspricht basierend auf dem Brenn-/Heizwert mehr als 3 Millionen Tonnen) Wasserstoff und -derivate pro Jahr steigen. Davon werden voraussichtlich 50-70 Prozent importiert werden.

Im Bereich der Entwicklungspolitik werden Deutschland und Indien künftig gemeinsame Projekten zum Anbau, Herstellung und Verarbeitung von Hirse in Äthiopien und Madagaskar unterstützen. Als kostengünstige, nährstoffreiche und klimaresistente Kulturpflanze, die sich hervorragend für trockene Klimabedingungen in Indien und auch klimatisch ähnlichen Regionen Afrikas eignet, kann Hirse einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Ernährungssicherheit, Gesundheit, Ökosystemen und klimaresilienten Lebensgrundlagen leisten. Außerdem werden bereits 2022 begonnene Dreieckskooperationen mit Ghana, Kamerun mit Malawi fortgesetzt.

Weiterhin haben veterinärmedizinische Institutionen aus Indien und Deutschland die Indisch-Deutsche Partnerschaft für Veterinärmedizinische Ausbildung und Forschung (InDeVet) ins Leben gerufen. Gemeinsame Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Tiergesundheit und Tierschutz, öffentliche Gesundheit, klinische Veterinärmedizin mit besonderem Schwerpunkt auf der Anwendung von künstlicher Intelligenz und der One-Health-Ansatz, der menschliche, tierische und ökologische Gesundheit vernetzt.

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Quelle: BMWK / BMZ / Universität Leipzig Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Indien Themen: Bildung und Hochschulen Energie Innovation Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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