Ob das Greifen verschiedenster Werkstücke, anspruchsvolle Montageaufgaben, das Schweißen auch kleiner Stückzahlen eines Werkstücks oder das Zusammenstellen von Komponenten für ein Produkt oder eine Baugruppe: Die Aufgaben für ein Robotersystem in der Produktion sind vielfältig. Doch ist eine Automatisierung auch wirtschaftlich und technisch realisierbar? Was tun, wenn die Aufgabe von der verfügbaren Standardlösung abweicht?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich noch bis Ende 2019 die Forschungseinrichtungen Danish Technological Institute (Dänemark), Fraunhofer IPA (Deutschland), Manufacturing Technology Centre (Großbritannien) und Tecnalia (Spanien). Gemeinsam beraten sie Unternehmen in Europa und unterstützen sie bei einer spezifischen Automatisierungsaufgabe bis hin zu deren Umsetzung. Dies erfolgt mithilfe von zwei Förderstufen, angefangen von 64 sog. „Vouchers“ oder Gutscheinen für die technische Beratung bis hin zum Bau einer prototypischen Anwendung, von der noch acht Firmen profitieren.
Die entstehenden Piloten adressieren vielfältige Herausforderungen in der Automatisierung mit Robotik:
- Für „Trumpf“ entwickeln die Projektpartner einen flexibel einsetzbaren Roboter, der ungeordnet vorliegende Blechteile in diversen Formen und Größen greifen kann.
- Für „Air Liquide“ entsteht ein mobiler Manipulator, der gebrauchte und neue Gaszylinder entsprechend der weiteren Verwendung in Boxen zusammenstellt.
- Das Greifen und Montieren elektronischer Bauteile mithilfe eines Roboters ist Ziel des Piloten für die Firma „Weibel“.
- Für „Automasimos Maser“ entsteht eine automatische Oberflächenprüfung und Qualitätskontrolle von Chrom-Beschichtungen.
- Das roboterbasierte Schweißen auch für kleine Produktionszahlen und viele Varianten wirtschaftlich zu machen ist das Ziel einer neuen Roboterprogrammiersoftware für die Firmen „Cedis“ und „Piccolo“.
- Im Pilotprojekt mit „Linak“ entsteht ein modulares Robotersystem für die Montage, das innerhalb von zwei Wochen installiert und sicherheitszertifiziert werden kann.
- Die regelmäßige automatische Schädlingsbekämpfung mithilfe eines autonom navigierenden, fernsteuerbaren Systems ist das Ziel der Zusammenarbeit mit „Irabia“.
- Für „Nissan“ entsteht eine Automatisierungslösung mit Greifer und Bildverarbeitung, die das Zusammenstellen von Bauteilen („Kitting“) ermöglicht.
Großen Wert legen die Projektpartner im Sinne des Technologietransfers auf die Verbreitung und weitere Nutzung der entwickelten Technologien. So gibt es regelmäßig „Open Labs“ an den beteiligten Forschungseinrichtungen, zudem Trainings, in denen Robotikkenntnisse vermittelt werden, und schließlich stehen die entstandenen Lösungen auch für Zusammenarbeiten außerhalb von ROBOTT-NET bereit.
This Project is supported by the European Commission within the project H2020 ICT-688217 ROBOTT-NET.