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Internationale Klimaschutzinitiative der Bundesregierung baut klimaneutralen Inselversorger für die Marshall Islands

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Rahmen eines internationalen Klimaschutzprojektes unter Beteiligung der Hochschule Emden/Leer hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Neubau eines Inselversorgersmit Segelantrieb für einen weitestgehend klimaneutralen Schiffsbetrieb für die Republik der Marshall Islands in Auftrag gegeben. Der Bauvertrag wurde mit dem Schiffskonstruktionsbüro Kostec Co. Ltd. und der Werft Asia Shipbuilding Co. Ltd. in Korea abgeschlossen.

Der Bauvertrag ist ein wichtiger Meilenstein im Förderprojekt "Transitioning to Low Carbon Sea Transport" der Internationalen Klimainitiative (IKI) dar und soll die Regierung der Republik der Marshall Islands bei der Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele unterstützen. Der insgesamt rund 48 Meter lange Neubau wird eine Tragfähigkeit von etwa 290 tdw (tons dead weight) bei einer Vermessung von etwa 460 GT (Gross Tonnage) aufweisen. Neben der Transportaufgabe soll das Schiff auch zur seemännischen Ausbildung dienen. Dafür sind Unterkünfte für sechs Auszubildende vorgesehen, die insbesondere für einen umweltfreundlichen und klimaschonenden Schiffsbetrieb geschult werden sollen.

Der Schiffsentwurf soll neben dem Ziel eines weitestgehend emissionsfreien Schiffsbetriebs auch den lokalen Schifffahrtsbedingungen gerecht werden, die sich insbesondere durch die abgelegene Lage im Pazifik und den damit verbundenen Anforderungen an Betrieb und Instandhaltung ergeben. Aufgrund der guten örtlichen Windbedingungen wird das Schiff mit einem leistungsfähigen und zugleich robusten Segelsystem mit einfacher Bedienung und Automationsfähigkeit ausgerüstet. Die Segelfläche des Dreimasters wird rund 500 Quadratmeter betragen.  Die Stromversorgung für den Hilfsbetrieb soll ebenfalls durch regenerative Energie über Photovoltaik, kleine Windturbinen und einen Wellengenerator erfolgen. Zum Manövrieren und für die Fahrt bei ungünstigen Windbedingungen wird ein kleiner Dieselmotor dienen. Perspektivisch soll eine Umstellung auf Kokosnuss basierten Biodiesel möglich sein.

Neben den technischen Entwicklungszielen soll der Entwurf auch eine hohe Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit erreichen, um einen Anreiz für weitere Investitionen in Folgebauten zu schaffen und somit die schnelle Transformation in klima-neutrale Schifffahrt in diesem Segment zu unterstützen. Die hohe Kosteneffizienz ergibt sich sowohl aus den niedrigen Bau- als auch Betriebskosten. Es soll eine Reduktion der Energiekosten um 80 Prozent erreicht werden. 

Der weitere Projektplan sieht die Kiellegung im März 2023 und die Ablieferung einschließlich eines intensiven Erprobungs- und Ausbildungsprogramms für Herbst 2023 vor. Für die weitere Unterstützung im Bau- und Ablieferungsprozess ist die Abteilung Forschungsschifffahrt der Reederei Briese in Leer beauftragt worden. Die Hochschule Emden/Leer wird den Bauprozess weiterhin wissenschaftlich begleiten, die technische Zusammenarbeit der Projektpartner koordinieren und die abschließende Erprobung und den Wissenstransfer übernehmen. Das Gesamtprojektmanagement liegt beim Projektbüro der GIZ auf den Marshall Islands.

Das Vorhaben "Emissionsarme Seeschifffahrt auf den Marshallinseln“ wird seit 2017 aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert.

Quelle: Hochschule Emden/Leer via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland sonstige Länder Themen: Berufs- und Weiterbildung Engineering und Produktion Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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