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OECD-Studie: Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von Net-Zero-Missionen weltweit

Berichterstattung weltweit

Den Ausstoß von CO2 auf Nettonull zu reduzieren, ist ein zentrales Anliegen von Regierungen weltweit, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Dieses Ziel wird in vielen Fällen mit einem missionsorientierten Ansatz verfolgt, der Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammenbringt, um die gemeinsam gesteckten Ziele zu erreichen. Die OECD-Studie "Mission-Oriented Innovation Policies for Net Zero" untersucht Barrieren und mögliche Lösungsansätze, um die Missionen erfolgreich zu gestalten.

In den vergangenen Jahren hat der missionsorientierte Ansatz in der Innovationspolitik an Bedeutung gewonnen. Dabei kommen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um Wissen und Ressourcen zur Erreichung gemeinsam vereinbarter Ziele zu bündeln. Die OECD hat insgesamt 150 solcher Missionen in 21 Ländern und der EU identifiziert, davon 10 in Deutschland.

Der Großteil dieser Missionen – 101 weltweit, 2 in Deutschland – widmet sich dem Klimawandel und beinhaltet das Ziel, den Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren. Die OECD hat diese Missionen im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Studie analysiert, wobei 17 davon mit vertiefenden Fallstudien untersucht wurden. Ziel war es, Herausforderungen bei der Umsetzung zu identifizieren und Lösungen zur besseren Ausschöpfung des Potenzials der Missionen anzubieten.

In einem Blog-Beitrag analysiert Philippe Larrue, Senior Policy Analyst im OECD Directorate for Science, Technology and Innovation die Ergebnisse der Studie und benennt drei „Fallen“, welche die Missionen umgehen müssten, um erfolgreich sein zu können:

  • Übermäßiges Vertrauen in die Technologie (STI-Trap): Technologien würden in vielen Fällen eine zu große Bedeutung beigemessen. Diese seien zwar wichtige Faktoren, aber allein nicht ausreichend für eine Erreichung der Missionsziele.
  • Kluft zwischen Strategie und Umsetzung (Strategy-Trap): Die in den Missionsstrategien festgelegten Vorgaben würden zu selten in konkrete Maßnahmen überführt.
  • Fehlende Finanzierung und Engagement des Privatsektors (Policy-Trap): Die Missionen würden sich in hohem Maße auf öffentliche Mittel stützen. Es gelinge nur selten, die notwendigen Investitionen aus dem Privatsektor für den Erfolg der Missionen zu mobilisieren.

Larrue schlägt daher vor, den Fokus nicht allein auf Technologien zu legen, sondern einen holistischen Ansatz zu wählen, der auch soziale Aspekte, wie Verhaltensweisen stärker berücksichtigt. Zudem müssten die Missionsstrategien stärker in die Politikgestaltung des jeweiligen Landes einfließen. Des Weiteren seien innovative Finanzierungsmodelle erforderlich, um die notwendigen Mittel aus der Privatwirtschaft zu akquirieren. Insgesamt müsse die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren verbessert und Silos aufgebrochen werden.

Mit dem „OECD Mission-Oriented Innovation Policy Online Toolkit“ bietet die OECD über die Studienergebnisse hinausgehende Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung missionsorientierter Innovationspolitik.

Zum Nachlesen

Quelle: OECD Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global OECD Themen: Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit

Weitere Informationen

Grafik zum Klimawandel (Icons zu Temperaturanstieg, Waldbränden, (Wirbel-)Stürmen, Überschwemmungen)

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