Foresight und Roadmapping sind Bausteine, um methodisch fundiert den Blick in die Zukunft zu richten und diese strategisch zu planen. Zahlreiche Länder weltweit nutzen diese Methoden zur Entwicklung nationaler Strategien und auch zur Vorbereitung internationaler Kooperationen.
In Deutschland betreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Foresight, um Entscheidungsgrundlagen für die aktuelle Forschungs- und Innovationspolitik zu liefern. Gegenwärtig wird der nächste Zyklus vorbereitet, der 2019 starten wird. Aus diesem Anlass wirft die 13. Schwerpunktausgabe des ITB infoservice „Foresight und Roadmapping: Zukunft strategisch gestalten“ einen Blick auf die Aktivitäten in anderen Ländern. Zahlreiche Gastautorinnen und –autoren sowie Interviewpartner aus Europa, Asien und Nordamerika haben sich mit ihrer Expertise in die Publikation eingebracht.
Das Einführungskapitel umreißt zunächst den inhaltlichen Kontext der einzelnen Beiträge dieser Ausgabe und gibt einen vertiefenden Einblick in das Thema Zukunftsforschung. Dabei geht es nicht um Vorhersagen der Zukunft, sondern um die systematische und wissenschaftliche Entwicklung von Zukunftsbildern. Technik und Gesellschaft gehen dabei Hand in Hand. Der erste Themenblock setzt daran an und beschäftigt sich mit den Methoden, die bei Foresight und Roadmapping eingesetzt werden – in einem Überblick sowie anhand konkreter Beispiele aus der Praxis.
Der zweite Abschnitt skizziert nationale und europäische Foresight- und Roadmapping-Aktivitäten anhand vertiefender Blicke auf das Industrieland Japan sowie die großen Schwellenländer Russland und Indien. Auch zur Vorbereitung des Neunten Rahmenprogramms für Forschung und Innovation der Europäischen Union „Horizont Europa“ (2021 bis 2027) wurde erstmals ein Foresight-Prozess genutzt (BOHEMIA). Zudem werden verschiedene nationale und europäische Roadmapping-Prozesse zum Thema „Next Production Revolution“ verglichen und Schlussfolgerungen hinsichtlich eines geeigneten Prozesses gezogen.
Der dritte Themenblock geht der Frage nach, wie Wirtschaft und Gesellschaft Foresight und Roadmapping nutzen, um globale Herausforderungen und neue Technologien zu erkennen und anzunehmen. Neben nationalen und internationalen Einblicken in Corporate-Foresight richtet sich der Fokus auf Mechanismen der Zukunftsgestaltung im Silicon Valley, Formate der Bürgerbeteiligung sowie die Identifikation von unternehmensrelevanten Schlüsseltechnologien. Mit Blick auf 2050 werden zudem Szenarien vorgestellt, die sich mit der Zukunft der Arbeit befassen.
Internationale Forschungs- und Technologiekooperation kann in vielfältiger Weise die Ergebnisse der Prozesse nutzen, die im zweiten und dritten Themenblock vorgestellt wurden. Abschließend zeigt der vierte Themenblock, wie Foresight und Roadmapping gezielt eingesetzt werden können, um die Entwicklung internationaler Kooperation zu erkennen und auszugestalten.