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Strategische Vorausschau 2021 nimmt langfristige Handlungsfähigkeit der EU in den Blick

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Die Europäische Kommission hat am Mittwoch ihre zweite strategische Vorausschau angenommen. Unter dem Titel "Die Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit der EU" zeigt sie eine zukunftsorientierte und multidisziplinäre Perspektive zur strategischen Autonomie der EU in einer zunehmend multipolaren und umstrittenen Weltordnung auf.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte:

"Die europäischen Bürgerinnen und Bürger erleben fast täglich, dass globale Herausforderungen wie Klimawandel und digitaler Wandel direkte Auswirkungen auf ihr Privatleben haben. Wir alle spüren, dass unsere Demokratie und unsere europäischen Werte sowohl extern als auch intern in Frage gestellt werden oder dass Europa seine Außenpolitik aufgrund einer sich verändernden Weltordnung anpassen muss. Frühzeitige und bessere Informationen über solche Trends helfen uns dabei, derart wichtige Themen rechtzeitig anzugehen und unsere Union in eine positive Richtung zu lenken."

Die Kommission hat vier globale Haupttrends herausgefiltert, die Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit der EU haben: Klimawandel und andere ökologische Herausforderungen; digitale Hyperkonnektivität und technologischer Wandel; Druck auf Demokratie und Werte und weltpolitische Verschiebungen und Demografie. Ferner wurden zehn Hauptaktionsbereiche festgelegt, in denen die EU Chancen für ihre weltweite Führungsrolle und ihre offene strategische Autonomie nutzen kann. Damit wird die strategische Vorausschau weiterhin in die Arbeitsprogramme und Prioritätensetzung der Kommission einfließen.

Bei den zehn strategischen Aktionsbereichen handelt es sich um:

  • Gewährleistung nachhaltiger und krisenfester Gesundheits- und Lebensmittelsysteme
  • Sicherung von CO2-freier und erschwinglicher Energie
  • Kapazitätsausbau in den Bereichen Datenverwaltung, künstliche Intelligenz und Spitzentechnologien
  • Sicherung und Diversifizierung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen
  • Gewährleistung einer globalen Vorreiterrolle bei der Normensetzung
  • Aufbau krisenfester und zukunftssicherer Wirtschafts- und Finanzsysteme
  • Entwicklung und Erhaltung von Kompetenzen und Talenten, die unseren Zielvorstellungen entsprechen
  • Ausbau der Sicherheits- und Verteidigungskapazitäten und Zugang zum Weltraum
  • Zusammenarbeit mit globalen Partnern zur Förderung von Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle und
  • krisentauglichere Institutionen.

Die Kommission beabsichtigt ihre strategische Vorausschau für diesen Politikzyklus weiter umzusetzen und in die Initiativen für das Arbeitsprogramm für das kommende Jahr einfließen zu lassen. Am 18. und 19. November wird sie Gastgeber der jährlichen ESPAS - Konferenz (ESPAS: Europäisches System für strategische und politische Analysen) sein, um das Thema der strategischen Vorausschau für das nächste Jahr – die Verbindung von ökologischem und digitalem Wandel – zu erörtern. Es soll darum gehen, wie sich diese beiden Trends gegenseitig durch den Einsatz neuer Technologien verstärken können. Darüber hinaus sollen durch das EU-weite Zukunftsforschungsnetz der 27 Zukunftsministerinnen und -minister in allen Mitgliedstaaten weiterhin Kapazitäten für Zukunftsforschung bei den Behörden der EU-Mitgliedstaaten aufgebaut werden.

Hintergrund

Seit 2020 wird auf der Grundlage vollständiger Prognosezyklen eine jährliche strategische Vorausschau erstellt, die als Grundlage für die Prioritäten der jährlichen Rede zur Lage der Union, des Arbeitsprogramms der Kommission und der mehrjährigen Programmplanung dient.

Die diesjährige Vorausschau baut auf der strategischen Vorausschau 2020 auf, in der die Resilienz als neue Richtschnur für die Politikgestaltung der EU eingeführt wurde. Die in der strategischen Vorausschau 2021 dargelegten Megatrends und politischen Maßnahmen wurden im Rahmen einer von den Kommissionsdienststellen durchgeführten sektorübergreifenden Vorausschau unter Heranziehung von Experten ermittelt; dabei wurden die Mitgliedstaaten und andere EU-Organe im Rahmen des Europäischen Systems für strategische und politische Analysen (ESPAS) umfassend konsultiert. Die Ergebnisse der Vorausschau sind in dem Bericht "Science for Policy: Shaping and securing the EU's Strategic Autonomy by 2040 and beyond" der gemeinsamen Forschungsstelle enthalten.

Um den Aufbau von Zukunftsforschungskapazitäten in der gesamten EU zu unterstützen, hat die Kommission das EU-weite Zukunftsforschungsnetz eingerichtet, dem 27 Zukunftsminister/innen aus allen Mitgliedstaaten angehören. Es dient dazu, bewährte Verfahren auszutauschen und die strategische Vorausschau der Kommission zu unterstützen, indem zentrale Fragen erörtert werden, die für die Zukunft Europas von Bedeutung sind.

Zum Nachlesen

Quelle: Europäische Kommission Redaktion: von Sarafina Yamoah, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Strategie und Rahmenbedingungen

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