Im Rahmen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Meeres- und Polarforschung fordern das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Bundesrepublik Deutschland und das Ministry of Natural Resources (MNR) der Volksrepublik China zur Einreichung von Anträgen für bilaterale Forschungsprojekte auf. Antragsteller können nach Maßgabe der jeweils geltenden nationalen Förderbestimmungen und -verfahren Fördermittel vom BMBF bzw. MNR erhalten. Die Ausarbeitung des Projektantrags und die Antragstellung sollen durch die deutschen und chinesischen Projektpartner gemeinsam erfolgen.
Die Förderrichtlinie setzt Themen um, die vom deutsch-chinesischen Lenkungsausschuss zur Zusammenarbeit in der Meeresforschung und -technologie im Nachgang seiner letzten gemeinsamen Sitzung identifiziert wurden. Sie soll dazu beitragen, gemeinsam Projekte für ein wissenschaftlich fundiertes Basis- und Entscheidungswissen zu folgenden Themenkomplexen zu fördern:
- Bereitstellung des Wissens zur Minimierung von Schadstoffeinträgen in Küsten- und Meeresgebiete.
- Bereitstellung des Wissens zur Ergreifung von Maßnahmen gegenüber dem anthropogenen Druck auf die Verletzlichkeit von Ökosystemen.
- Verbesserte Vorhersage mariner Naturgefahren und deren Effekte auf Meeres- und Küstengebiete.
- Erfassung der Bedeutung der Meeres- und Polargebiete als klimarelevante Quellen und Senken.
Die Förderrichtlinie steht in inhaltlichem Bezug zum Forschungsprogramm der Bundesregierung MARE:N („Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“) und adressiert alle darin enthaltenen Schwerpunktthemen.
Die Vorhaben sollen die Zielsetzungen der deutsch-chinesischen Erklärung zur Meeres- und Polarforschung erfüllen. Vor diesem Hintergrund werden ausschließlich Vorhaben gefördert, die in enger Kooperation zwischen deutschen und chinesischen Partnern Forschungsfragen aufgreifen und im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt werden.
Die Förderung der chinesischen Projektteilnehmer durch das Partnerland wird vorausgesetzt. Partnerschaften mit weiteren Ländern sind möglich, werden aber im Rahmen der Vorhaben nicht finanziert.
Gefördert werden die deutschen Partner ausschließlich in bilateralen deutsch-chinesischen Konsortien. Die Vorhaben müssen jeweils einen Projektkoordinator aus jedem Land haben. Das MNR wird in China eine parallele Bekanntmachung veröffentlichen. Nur wenn parallel eingereichte Projektideen sowohl in Deutschland als auch in China vorliegen, können diese beim Auswahlprozess berücksichtigt werden.
Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF den Projektträger (PT) Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH - Marine und maritime Forschung, Geowissenschaften und Schifffahrt beauftragt. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind dem jeweiligen Projektträge bis spätestens 31. Januar 2022 zunächst Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen.