StartseiteAktuellesErfolgsgeschichten100 Jahre DAAD – 100 Jahre Wandel durch Austausch

100 Jahre DAAD – 100 Jahre Wandel durch Austausch

Erfolgsgeschichten Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Jahr 1925 wurde der DAAD aus einer studentischen Initiative heraus gegründet, um Studierenden an deutschen Hochschulen einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Heute, 100 Jahre später, ist der DAAD als Verein der deutschen Hochschulen und ihrer Studierendenschaften die weltweit größte Organisation zur Förderung des internationalen akademischen Austauschs.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen. Seit 1925 hat der DAAD weltweit rund drei Millionen Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt gefördert. Als Förderorganisation für wissenschaftlichen Austausch betont der DAAD im Jubiläumsjahr die Bedeutung grenzüberschreitender akademischer Kooperation in Zeiten geopolitischer Krisen und Verwerfungen. Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet ein Festakt am 6. Mai im Berliner Humboldt Forum. Das Jubiläum wird von zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen im In- und Ausland begleitet, einschließlich der Herausgabe einer Sonderbriefmarke durch das Bundesfinanzministerium.

Der DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betonte in Bonn, dass der DAAD in einer von Konflikten und internationalen Spannungen geprägten Welt Raum für Dialog und wissenschaftliche Zusammenarbeit schaffe. Gerade in geopolitisch turbulenten Zeiten seien die durch die Arbeit des DAAD geknüpften wissenschaftlichen Netzwerke unverzichtbar:

"Ein funktionierender Kooperationsraum Wissenschaft ist für uns in Deutschland essenziell. Grenzüberschreitender akademischer Austausch stärkt unsere Innovationskraft und sichert die Voraussetzungen für unseren Wohlstand, etwa durch die Gewinnung internationaler Fachkräfte. Internationale Wissenschaftskooperation ist zudem unerlässlich für die Bewältigung der gigantischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und für eine erfolgreiche, friedliche Gestaltung der kommenden Jahrzehnte auf diesem einen Planeten, den wir gemeinsam bewohnen."

DAAD-Geschichte Glücksfall, Inspiration und Warnung

Die Geschichte des DAAD als Spiegel der Zeit sei dabei Glücksfall, Inspiration und Warnung zugleich, so der DAAD-Präsident:

"Wir blicken im Jubiläumsjahr auf den großen liberalen Aufbruch in der Weimarer Republik, auf ‚Gleichschaltung‘ und moralischen Bankrott während der nationalsozialistischen Herrschaft, den Wiederaufbau der internationalen Wissenschaftsbeziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg und den enormen Beitrag des DAAD zur Auswärtigen Kultur-, Wissenschafts- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Übernahme von Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der DDR zur Wiedervereinigung begann die gesamtdeutsche Geschichte des DAAD. In den vergangenen 35 Jahren hat sich der DAAD zu einem maßgeblichen Akteur in der Außenwissenschaftspolitik Deutschlands und als Nationale Agentur für Erasmus+ zu einer europäisch geprägten Organisation entwickelt."

Von Heidelberg nach Berlin

Die Geschichte des DAAD begann Anfang der 1920er Jahre mit einer Vision: Der Heidelberger Student Carl Joachim Friedrich warb in den USA die ersten 13 Stipendien für junge deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein. Sein Ziel war es, die Isolierung Deutschlands in der Wissenschaft durch internationalen Austausch zu überwinden. Die ersten Stipendiatinnen und Stipendiaten reisten 1924 in die USA. Am 13. Januar 1925 wurde dann in Heidelberg der Akademische Austauschdienst, die Vorläuferorganisation des DAAD, gegründet. Noch im gleichen Jahr zog der (D)AAD nach Berlin, wo er im ehemaligen Stadtschloss untergebracht war. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 ordnete sich der DAAD der nationalsozialistischen Ideologie unter und trieb die eigene „Gleichschaltung“ aktiv voran; 1945 wurde er aufgelöst.

Wiederbegründung 1950 in Bonn

Bereits 1950 wurde der DAAD in Bonn auf Initiative der britischen Militärverwaltung wiederbegründet und ist seither der friedlichen, grenzüberschreitenden Förderung wissenschaftlicher Zusammenarbeit verpflichtet. Heute fördert der DAAD als weltweit größte akademische Austauschorganisation jährlich rund 150.000 Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Stipendien oder in Projekten. Sein weltweites Netzwerk umfasst dabei knapp 60 Büros sowie rund 400 Lektorate und Dozenturen an Hochschulen auf allen Kontinenten. Der DAAD ist zudem seit dem Start des Erasmus-Programms 1987 die Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit.

Pendler zwischen den Kontinenten

DAAD-Mitgründer Friedrich wanderte noch in den 1920er Jahren in die USA aus und wurde an der Universität Harvard zu einem der angesehensten Politikwissenschaftler seiner Zeit. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs trug er zum demokratischen Neubeginn Deutschlands, zur Entwicklung des Marshall-Plans und zur Ausarbeitung des Grundgesetzes bei. Ab den 1950er Jahren lehrte er abwechselnd an den Universitäten Heidelberg und Harvard. Friedrich starb 1984.

Aktivitäten im Jubiläumsjahr

Als besondere Würdigung des grenzüberschreitenden Wissenschaftsaustauschs gibt das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke zum DAAD-Jubiläum heraus. Der DAAD plant im Jubiläumsjahr zudem vielfältige Aktivitäten: Eine Jubiläums-Webseite bietet Einblicke in die Geschichte der Organisation und die zahlreich geplanten Beteiligungsformate für die DAAD-Mitgliedshochschulen sowie aktuelle und ehemalige Geförderte. Zahlreiche DAAD-Veranstaltungen im In- und Ausland greifen 2025 das Jubiläum auf. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist ein Festakt am 6. Mai 2025 mit deutschen und internationalen Gästen im Berliner Humboldt Forum.

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Quelle: DAAD Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen Förderung sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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