StartseiteAktuellesNachrichtenAI Action Summit: KI-Gipfel in Paris endet mit gemeinsamer Erklärung und offenbarte globale Spannungen

AI Action Summit: KI-Gipfel in Paris endet mit gemeinsamer Erklärung und offenbarte globale Spannungen

Berichterstattung weltweit

Vom 10. bis 11. Februar 2025 fand in Paris der internationale Aktionsgipfel zu Künstlicher Intelligenz (AI Action Summit) statt, der gemeinsam von den Regierungen Frankreichs und Indiens ausgerichtet wurde. In der französischen Hauptstadt kamen Staats- und Regierungschefs, Führungskräfte internationaler Organisationen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft aus mehr als 100 Ländern zusammen, um künftige Entwicklungen und Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz (KI) zu diskutieren und abzustimmen. Der Gipfel endete mit einer gemeinsamen Erklärung von 60 Staaten und offenbarte globale Spannungen im Umgang mit KI.

Künstliche Intelligenz entwickelt sich immer rasanter weiter und verfügt über das Potenzial einen tiefgreifenden Wandel von Gesellschaft und Wirtschaft herbeizuführen. Die „disruptive“ Technologie eröffnet beispiellose Möglichkeiten für Schlüsselbereiche wie Gesundheit, Bildung, Beschäftigung und Innovation. Doch mit zunehmendem Einsatz von KI gehen auch bedeutende Herausforderungen einher – insbesondere in Bezug auf Zuverlässigkeit von Informationen, Schutz der Grundrechte und Zugänglichkeit. Die internationale Gemeinschaft bemüht sich, globale Rahmenbedingungen zu schaffen, die diesen Herausforderungen gerecht werden und sichere und vertrauenswürdige KI ermöglichen.

Der AI Action Summit schließt an die im November 2023 in Bletchey Park und im Mai 2024 in Seoul vorausgegangenen Gipfeltreffen an und zielt drauf ab, die dabei erzielten Ergebnisse fortzuführen und zu vertiefen. Dazu sollen unter anderem gemeinsame wissenschaftliche Grundlagen, Lösungen und Standards für eine nachhaltigere KI vereinbart werden.

Der AI Action Summit endete mit dem Statement on Inclusive and Sustainable Artificial Intelligence for People and the Planet". In diesem bekennen sich 60 Staaten und internationale Staatenverbünde dazu, auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Entwicklung von sicherer KI unter Berücksichtigung von Ethik, Nachhaltigkeit, Inklusion und sozialer Gerechtigkeit voranzutreiben. Insbesondere wird die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit herausgestellt. Hierzu soll eine Plattform zur gemeinsamen Entwicklung von KI aufgebaut werden, die sich auch Fragen der nachhaltigen Energieversorgung widmet.

Die Erklärung wurde unter anderem von Deutschland, Frankreich, Spanien, Indien, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie der Europäischen und der Afrikanischen Union unterzeichnet. Die USA und das Vereinigte Königreich sahen von einer Unterzeichnung ab und verwiesen darauf, dass die darin formulierte Ziele eigenen Interessen widersprächen. Insbesondere offenbarten sich unterschiedliche Ansätze zur Regulierung von KI. Zudem lehnt die neue US-Regierung die Verpflichtung zu Gleichstellung und Inklusion ab.

Weitere Vereinbarungen

Neben dem zentralen Statement wurden weitere Vereinbarungen getroffen:

EU kündigt Investitionspaket an

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief auf dem KI-Gipfel zudem die EU-Initiative „InvestAI“ ins Leben. Mit dieser sollen Investitionen in Höhe von 200 Milliarden Euro in Europa mobilisiert werden, einschließlich eines neuen mit 20 Milliarden Euro ausgestatteten europäischen Fonds für KI-Gigafabriken. Mit den bereitgestellten Mitteln sollen auch Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden. Die EU kündigte zudem die Gründung eines European AI Research Council an.

KI-Woche

Parallel zu dem Gipfel findet eine KI-Woche statt. Diese präsentiert verschiedene Projekte und Akteure. Unter anderem organisierten die Wirtschaftsministerien Frankreichs, Deutschlands und der Niederlande die gemeinsame Veranstaltung „Winning with AI: How Competition Fuels Innovation“.

Zum Nachlesen

Quelle: Frankreich Diplomatie, Élysée, Europäische Kommission, BMWK, Handelsblatt Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Dschibuti Kenia Marokko Nigeria Ruanda Senegal Südafrika Brasilien Chile Kanada Mexiko Uruguay USA Armenien China Indien Indonesien Japan Kambodscha Kasachstan Republik Korea (Südkorea) Singapur Thailand Vereinigte Arabische Emirate Belgien Bulgarien Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Italien Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Rumänien Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechische Republik Ukraine Ungarn Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Zypern EU Global Australien Neuseeland Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Förderung Information u. Kommunikation Innovation Sicherheitsforschung Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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