Die formelle Zusammenarbeit zwischen dem CERN und Brasilien begann 1990 mit der Unterzeichnung eines internationalen Kooperationsabkommens, das brasilianischen Forschenden die Teilnahme am DELPHI-Experiment am Large Electron-Positron Collider (LEP) ermöglichte. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der brasilianischen Forschenden im Bereich der experimentellen Teilchenphysik verdoppelt. Allein an den vier Hauptexperimenten des Large Hadron Collider (LHC) arbeiten etwa 200 brasilianische Forschende, Ingenieure und Ingenieurinnen sowie Studierende in Bereichen von der Hardware über die Datenverarbeitung bis hin zur physikalischen Analyse. Über die Teilchenphysik hinaus arbeiten das CERN und das brasilianische Nationale Zentrum für Energie- und Materialforschung (Centro Nacional de Pesquisa em Energia e Materiais - CNPEM) seit Dezember 2020 auch formell bei der Forschung und Entwicklung von Beschleunigertechnologien und deren Anwendungen zusammen. Seit dem 13. März 2024 ist Brasilien nun offiziell assoziiertes Mitglied des CERN.
Als assoziierter Mitgliedstaat ist Brasilien berechtigt, Vertreterinnen und Vertreter zu den Sitzungen des CERN-Rates und des Finanzausschusses zu entsenden. Brasilianische Staatsangehörige sind berechtigt, sich für befristete Mitarbeiterstellen und die Graduiertenprogramme des CERN zu bewerben. Die brasilianische Industrie ist zudem berechtigt, sich um CERN-Verträge zu bewerben.
Zum Nachlesen
- CERN (22.03.2024): Brazil becomes Associate Member State of CERN
- Ministério da Ciência, Tecnologia e Inovação (22.03.2024): Brasil finaliza processo de adesão ao CERN, maior centro científico do mundo (Portugiesisch)
- Ministério da Ciência, Tecnologia e Inovação (22.03.2024): Nota conjunga MRE-MCTI - Ingresso do Brasil na Organização Europeia para a Pesquisa Nuclear (CERN) (Portugiesisch)