Das Vereinigte Königreich ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht mit Horizont Europa assoziiert. Britische Einrichtungen können daher keine Fördermittel aus dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation erhalten. Auf Grundlage einer Übergangsregelung der Europäischen Kommission („Transitional Arrangement“) können Einrichtungen und Forschende in Großbritannien Anträge auf eine Horizont Europa-Förderung einreichen. Die Europäische Kommission behandelt diese Anträge bei der Bewilligung und Begutachtung so, als wäre das Vereinigte Königreich bereits assoziiert. Erfolgreiche Antragstellerinnen und Antragsteller, deren Projekte zur Grant Preparation aufgefordert werden, können eine Ersatzförderung durch Großbritannien beantragen. Die für die britische Einrichtung eingeplanten Projektkosten werden anschließend durch das Vereinigte Königreich erstattet.
Das Vereinigte Königreich hat die Ersatzförderung erstmals im November 2021 bereitgestellt und seitdem mehrfach verlängert – zuletzt im März 2023. Aktuell gilt die Garantie für alle Horizont Europa-Ausschreibungen, die vor oder am 30. Juni 2023 schließen.
Nach der Einigung der Europäischen Union mit der britischen Regierung über die Umsetzung des Nordirland-Protokolls, dem sogenannten “Windsor-Rahmen”, haben Anfang April 2023 beide Seiten die Gespräche über die Assoziierung Großbritanniens mit Horizont Europa wieder aufgenommen. Die britische Regierung bekräftigte in Zusammenhang mit der aktuellen Verlängerung der Garantiezusage abermals, eine baldige Assoziierung anzustreben und hofft auf einen erfolgreichen Verhandlungsabschluss. Für den Fall eines Scheiterns der Assoziierungsverhandlungen, will die britische Regierung ihr Alternativ-Programm “Pioneer” starten. Details zu dem Programmentwurf wurden ebenfalls im April 2023 bekannt.
Zum Nachlesen
- GOV.UK (08.06.2023): Horizon Europe Guarantee scheme newly extended to support UK R&D
