Das als “Pioneer” bezeichnete Programmpaket würde mit dem gleichen Finanzvolumen ausgestattet, das für die Beteiligung an Horizont Europa vorgesehen ist. Hierfür sind Mittel in Höhe von 14,6 Milliarden GBP (16,6 Mrd. EUR) eingeplant.
Nach der Einigung der Europäischen Union (EU) mit der britischen Regierung über die Umsetzung des Nordirland-Protokolls, dem sogenannten “Windsor-Rahmen”, haben Anfang April beide Seiten die Gespräche über die Assoziierung Großbritanniens mit Horizont Europa wieder aufgenommen. Fast zeitgleich hat die britische Regierung die ersten Details zu ihrem Alternativ-Programm Pioneer veröffentlicht. Dieses würde die bestehende Forschungs- und Innovationsförderung des Landes ergänzen und sich auf vier Kernthemen konzentrieren:
- Talent
- End-to-End-Innovation
- Weltweite Zusammenarbeit
- Investitionen in das Forschungs- und Entwicklungssystem
Sollten die Assoziierungsverhandlungen scheitern, beabsichtigt die britische Regierung das Pioneer-Programm so schnell wie möglich zu implementieren.
Seit Ende des Jahres 2021 läuft im Vereinigten Königreich bereits eine Ersatzförderung in Form von Garantiezusagen für Einrichtungen und Forschende in Großbritannien, die sich erfolgreich an Horizont-Europa-Ausschreibungen beteiligen. Erfolgreiche Antragstellerinnen und Antragsteller, erhalten die für sie eingeplanten Projektkosten anschließend vom Vereinigten Königreich. Inzwischen wurden Garantiezusagen in Höhe von 1 Mrd. GBP (1,14 Mrd. EUR) ausgesprochen. Die Regelung gilt noch für alle Horizont Europa-Ausschreibungen mit Stichtag bis einschließlich 30. Juni 2023.
Zum Nachlesen
- GOV.UK (06.04.2023): Pioneer: global science for global good (PDF)
- GOV.UK (06.04.2023): UK publishes prospectus for opportunities beyond Horizon Europe
- Science|Business (07.04.2023): Plan P: UK to replace Horizon Europe with £14.6B Pioneer programme if association talks fail
- UKRI (06.04.2023): Horizon Europe Guarantee fund awards £1bn in grants