Angesichts der aktuell stattfindenden schwierigen Verhandlungen zur Assoziierung des Vereinigten Königreichs an das laufende Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa der Europäischen Union ist dies ein wichtiges Signal: Durch die Unterzeichnung werden die bilateralen deutsch-britischen Kooperationen im Bereich der Grundlagenforschung nach dem Brexit erheblich gestärkt. Gleichzeitig bekräftigten die zentralen Forschungsförderorganisationen beider Länder, dass sie globale Herausforderungen auch in Zukunft gemeinsam bewältigen wollen.
Dr. Katja Becker:
„Die Vereinbarung zwischen DFG und UKRI unterstreicht unser gemeinsames Engagement und großes Interesse, die bilateralen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland in Wissenschaft und Forschung auf höchstem Niveau auszubauen. Wir hoffen, dass wir somit die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und optimale Zusammenarbeit schaffen und Forscherinnen und Forscher aus beiden Ländern befähigen, neue bilaterale Kontakte zu knüpfen und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.“
UKRI-Chief Executive Dame Ottoline Leyser:
„Ich freue mich, dass wir bei der Initiierung unserer Vereinbarung auf den langjährigen Forschungsbeziehungen des Vereinigten Königreichs mit der DFG aufbauen konnten. Die Vereinbarung steht allen britischen Research Councils offen, die im Dachverband UKRI zusammengeschlossen sind. Sie wird eine engere Zusammenarbeit über alle Disziplinen hinweg ermöglichen und ist eine hervorragende Nachricht für Forscherinnen und Forscher in Deutschland und Großbritannien.”
UKRI ist seit 2017 die Dachorganisation der eigenständigen sieben Research Councils im Vereinigten Königreich, die gemeinsam über ein Fördervolumen von jährlich 8 Milliarden Pfund für alle wissenschaftlichen Disziplinen sowie Innovations- und Netzwerkaufgaben verfügen. Das nun unterzeichnete Abkommen erleichtert den Abschluss einzelner Förderabkommen und dient als Rahmen für fachliche Initiativen. Auf seiner Grundlage können bilaterale Projekte in gemeinsamen Anträgen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Vereinigten Königreich und Deutschland eingereicht und in abgestimmten Lead-Agency-Verfahren von den Wissenschaftsorganisationen begutachtet und gefördert werden. Die Themen der Ausschreibungen und die Ausgestaltung der Abkommen mit der DFG erfolgt durch die einzelnen fachspezifischen Research Councils.
Bereits am 24. Juli 2023 wurde eine erste Ausschreibung im Bereich „Integrative Microbiome“ zwischen DFG und dem Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) veröffentlicht. Weitere Abkommen etwa in der Medizin und der Physik sind in Vorbereitung. Zwischen dem Arts and Humanities Research Council (AHRC) und der DFG besteht bereits seit 2018 eine Übereinkunft über jährliche thematisch offene Ausschreibungen für deutsch-britische Anträge in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Die bisher geförderten 76 Projekte aus den vier vergangenen Runden belegen das starke beiderseitige Interesse an der bilateralen Forschungsförderung.
Die Unterzeichnung des Abkommens fand im Rahmen eines Festakts in der Central Hall Westminster in unmittelbarer Nähe zum Sitz des britischen Parlaments statt. Neben Vertreterinnen und Vertretern von DFG und UKRI waren hochrangige Gäste aus der Wissenschaft geladen, darunter Abgesandte aller sieben britischen Research Councils und der British Academy.
Zum Nachlesen
- UKRI (14.07.2023): UK-Germany research partnership grows