Käte Hamburger Kollegs leisten internationale Forschung zu innovativen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fragen in Deutschland. Bislang fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zehn Käte Hamburger Kollegs. 2021 kommen vier weitere hinzu: in Aachen, Heidelberg, München und Münster.
Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
"Als Land der Dichter und Denker gehört Deutschland in den Geistes- und Sozialwissenschaften zur Weltspitze. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten schon seit Jahren die Käte Hamburger Kollegs, die herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt versammeln. Sie sind internationale Wissenschaftsmagnete mit einer eigenen Forschungskultur und entwickeln sich in ihren jeweiligen Themenfeldern zu regelrechten Denkfabriken. Sie geben den deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften wichtige Impulse zur Weiterentwicklung, die tief in die Gesellschaft wirken. Ich freue mich, dass wir jetzt den nächsten Schritt gehen und die Käte Hamburger Kollegs mit über 35 Millionen Euro weiter ausbauen."
2008 startete das BMBF mit der Initiative "Freiraum für die Geisteswissenschaften" die Förderung von "Internationalen Kollegs für geisteswissenschaftliche Forschung", die seit 2009 den Namen der Germanistin Käte Hamburger tragen. Bis 2011 gingen insgesamt zehn Kollegs an deutschen Universitäten an den Start. Sie forschen interdisziplinär zu unterschiedlichen Themenkomplexen wie Religion, Medienphilosophie, Theaterkulturen und Arbeit und haben sich in ihren Fach- und Themengebieten als attraktive Orte freier Forschung mit einer hohen Anziehungskraft für die internationale Forschergemeinschaft etabliert.
Leitend für die Käte Hamburger Kollegs ist die Freiraum-Idee, mit der durch weitgehende Freistellung von universitären Verpflichtungen wissenschaftlicher Freiraum geschaffen wird, um neuen Forschungsfragen nachgehen zu können. Bis zu zehn Fellows aus Deutschland und der Welt können pro Jahr an selbstgewählten Fragestellungen zum Kollegthema arbeiten. Die Kollegs tragen damit grundlegend zum Aufbau internationaler Netzwerke an deutschen Universitäten sowie zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland und im Ausland bei. Als Format bilden die Kollegs zudem ein wichtiges Strukturelement zur Profilbildung der Hochschulen in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Durch die Förderungen können zunächst vier neue Kollegs starten. Weitere sollen hinzukommen. Gefördert werden sollen bis zu zehn neue Kollegs. In der ersten Runde der aktuellen Förderrichtlinie haben sich vier Hochschulen in einem wettbewerblichen Verfahren durchgesetzt und werden 2021 in eine erste vierjährige Förderphase starten:
- Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Käte Hamburger Kolleg "Dis:konnektivität in Globalisierungsprozessen"
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit dem Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster mit dem Käte Hamburger Kolleg "Einheit und Vielfalt im Recht"
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen mit dem Käte Hamburger Kolleg "Kulturen des Forschens"
Das BMBF finanziert diese neuen Zentren mit über 35 Millionen Euro. Erstmals fördert das BMBF neben interdisziplinären geisteswissenschaftlichen Kollegs auch zwei sogenannte transdisziplinäre Kollegs (in Aachen und Heidelberg). In diesen Kollegs werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geisteswissenschaften sowie aus den Lebens-, Natur-, Technik- oder Ingenieurwissenschaften gemeinsam an Forschungsfragen arbeiten.
Zum Nachlesen
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (01.04.2021): Karliczek: Käte Hamburger Kollegs sind internationale Wissenschaftsmagnete