Eine der größten Herausforderungen in Südafrika ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Ein Grund dafür ist auch, dass oft eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung fehlt. Gute berufliche Bildung ist jedoch ein wichtiger Faktor für Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und sozialen Frieden. Auch der wirtschaftliche Erfolg von deutschen Unternehmen, die in Südafrika aktiv sind, hängt von gut ausgebildeten Fachkräften vor Ort ab. Daher kooperieren Deutschland und Südafrika seit 2013 im Bereich Berufsbildung. Deutsche Expertinnen und Experten beraten die südafrikanische Regierung bei der Reform des Berufsbildungssystems nach dem Vorbild des deutschen dualen Modells. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel, und die südafrikanische Bildungsministerin Naledi Pandor unterzeichneten am 25. Februar in Pretoria eine Absichtserklärung zur Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit.
"Die heutige Neuauflage der Absichtserklärung zur Berufsbildungszusammenarbeit unterstreicht die enge und vertrauensvolle Beziehung unserer beiden Länder. Sie ist Ausdruck des hohen Interesses Deutschlands an Südafrika. Sie zeugt von der hohen Bereitschaft der südafrikanischen Regierung, die Grundlagen für eine hochwertige Ausbildung junger Menschen im Lande zu schaffen", so Rachel.
Mit der neu unterzeichneten Absichtserklärung wird die bestehende Kooperation um neue Themen ergänzt. Dazu erklärte Staatssekretär Rachel: "Zukünftig werden wir uns konzentrieren auf die Weiterentwicklung von Berufsbildungsformaten im digitalen Wandel, werden die Zusammenarbeit in der Berufsbildungsforschung vertiefen und die Rolle von Wirtschaftsunternehmen in der Berufsbildung stärken."
Die Berufsbildungszusammenarbeit mit Südafrika besteht seit 2013 auf Grundlage einer gemeinsamen Absichtserklärung, die bereits im Jahr 2016 einmal verlängert wurde. Wichtige Handlungsfelder sind die Entwicklung eines gesetzlichen Rahmens sowie innovativer, kompetenzorientierter Curricula, Beratungsaktivitäten zur Kooperation von Staat, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie die Weiterbildung von Lehrkräften an Berufsschulen im Hinblick auf eine bessere Orientierung an der Nachfrage des Arbeitsmarktes.