Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande sowie dem französischen Wirtschaftsminister Michel Sapin und seinem deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel nahmen über 300 hochrangige Vertreter von Start-ups, internationalen Unternehmen und öffentlichen Institutionen an der Konferenz teil. Es war die Gelegenheit, die Zusammenarbeit beider Staaten im Bereich Digitalisierung weiter auszubauen.
Dabei standen insbesondere vier Themenfelder im Vordergrund: Erstens, die digitale Transformation der Industrie, die dafür sorgt, dass die Produktionsstandorte wettbewerbsfähig bleiben. Zweitens, die Unterstützung von innovativen Start-ups, die in beiden Ländern als treibende Kraft für Wachstum und Beschäftigung stehen. Drittens, eine verbesserte Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, insbesondere bei Cloud-Diensten, die gerade für kleine und mittelständische Betriebe von essenzieller Bedeutung sind. Viertens sollten Deutschland und Frankreich auch in der europäischen und internationalen Zusammenarbeit ihre Kräfte bündeln und gemeinsam für einen freien und sicheren Daten- und Informationsfluss sowie für eine Stärkung des europäischen Normungssystems eintreten.
Beide Minister haben zudem eine Erklärung zur "Gemeinsamen Beschleunigung der digitalen Transformation unserer Wirtschaft" mit den Prioritäten der Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der Wirtschaft verabschiedet. Darin werden konkrete Projekte unterstützt, um die digitale Transformation und digitale Innovationen voranzubringen, etwa im Bereich Industrie 4.0 und der Unterstützung von Start-ups.
Auch die Cloud-Label-Initiativen Zeker Online (Niederlande), Label Cloud (Frankreich) und die unter der Schirmherrschaft des BMWi stehende deutsche Initiative Trusted Cloud nahmen die Konferenz zum Anlass, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Mit Unterstützung der Europäischen Kommission werden sie eine Erklärung zur Zusammenarbeit mit dem Ziel der Harmonisierung und Standardisierung der europäischen Cloud Label-Initiativen für den Mittelstand unterzeichnen.
Bereits vor der Konferenz fanden fünf Fachworkshops und eine Auftaktveranstaltung von Start-ups und Investoren zu den Themen Digitalisierung der Produktion/Industrie 4.0, Wachstum für Start-ups in Europa, Data Economy, intelligente Vernetzung sowie Digital Innovation Cluster statt. Die Workshops sollen die deutsch-französische Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Wirtschaft auf eine breite Basis stellen.
Im Vorfeld der Konferenz wurde zudem eine Absichtserklärung zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Cyber-Sicherheitsbehörden beider Länder unterzeichnet.
Die französisch-deutsche Konferenz zur Digitalen Wirtschaft fand bereits zum zweiten Mal statt und geht auf eine Vereinbarung von Bundeskanzlerin Dr. Merkel und Staatspräsident Hollande anlässlich des deutsch-französischen Ministerrats im März 2015 zurück.
Zum Nachlesen
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (13.12.2016): Gabriel und Sapin festigen deutsch-französische Digitalpartnerschaft
- Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland (14.12.16): Deutsch-französische digitale Kooperation.
Redakteurinnen: Claire Speiser, claire.speiser(at)diplomatie.gouv.fr /Jana Ulbricht, ulbricht(at)diplomatie.gouv.fr