In der ersten Ausschreibungsrunde wurden im Februar 2016 171 Ausbildungsangebote für das GEN-Label und die entsprechende Förderung ausgewählt. 4.000 Personen erhalten oder erhielten dort eine praxisorientierte und berufsbefähigende Ausbildung im Bereich Digitalisierung, zum Beispiel als Webentwickler oder Netzwerkadministrator. Sie benötigten keine schulischen oder akademischen Voraussetzungen für die Zulassung, sondern wurden auf Basis von Talent und Motivation ausgewählt. Die Ausbildung dauert zwischen drei Monaten und zwei Jahren.
Aufgrund des Erfolgs der GEN wurde das Budget nun verdoppelt: Für die zweite Ausschreibung stehen zehn statt fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung pro Ausbildungsangebot beträgt hierbei weiterhin bis zu 70.000 Euro und maximal 50 Prozent des Gesamtvolumens eines Projekts. Die Förderung wird über das Programm für Zukunftsinvestitionen (Programme d’investissement d’avenir) finanziert.
Bis 2017 sollen 200 „Fabriken“, gemeint sind damit die Ausbildungsträger, 10.000 Studierende in ganz Frankreich ausbilden. In der ersten Ausschreibung fehlten vor allem qualifizierte Bewerbungen aus Zentralfrankreich. Sowohl Schulen und Hochschulen als auch Vereine, Unternehmen oder kommunale bzw. regionale Einrichtungen können sich als Projektträger bewerben. 50 Prozent der Ausgebildeten sollen weiterhin Jugendliche ohne Arbeit oder Ausbildungsverhältnis sein. Neu ist der Anspruch, dass 30 Prozent Frauen ein GEN-gelabeltes Angebot absolvieren.
Hintergrund der GEN ist der wachsende Bedarf an Fachkräften, die sich mit digitalen Technologien auskennen. 50.000 Stellen sind hierbei in Frankreich aktuell unbesetzt. Gleichzeitig waren dort Anfang 2013 1,9 Millionen junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren, 17 Prozent ihrer Altersklasse, weder in Arbeit noch Ausbildung. Betroffen sind insbesondere Personen in sozialschwachen Viertel, sehr ländlichen und den Übersee-Gebieten.