Personalisierung von Ausbildungsangeboten, Entwicklung von Unterricht im Multi-User-Modus, Motivationssteigerung durch Onlineressourcen, Einsatz von Serious Games … Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, althergebrachte Gewohnheiten in Schulunterricht und Ausbildung zu hinterfragen. Mit der Projektförderung „e-FRAN“ (Bildungs-, Forschungs- und Digitalisierungsräume / Espaces de formation, de recherche et d'animation numérique) sollen die positiven wie negativen Effekte digitaler Instrumente im Schul- und Berufsschulunterricht identifiziert und damit die Lehrenden unterstützt werden. Die geförderten Projekte experimentieren wissenschaftlich begleitet mit neuen Lehr- und Lernmethoden mithilfe pädagogischer und digitaler Instrumente. Die Projekte sind auf regionaler Ebene angesiedelt und sollen die Schuleinrichtungen nachhaltig verändern.
1.900 Partner hatten sich seit Oktober 2015 mit 105 Projekten auf die Ausschreibung beworben. Eine Jury mit Vertretern aus Bildung, Forschung und Wirtschaft unter Vorsitz des Präsidenten des Biotechnologieparks Génopole, Pierre Tambourin, bewertete die Bewerbungen nach Innovationsgehalt, wissenschaftlicher Sorgfalt, Qualität der Projektsteuerung, Wirkungspotential und Beispielhaftigkeit. In zwei Runden wurden 22 Projekte ausgewählt, die für bis zu vier Jahre mit 19,5 Millionen Euro aus dem PIA sowie weiteren Mitteln der Projektpartner finanziert werden. Insgesamt ergibt sich so eine Förderung von 39 Millionen Euro. e-FRAN unterliegt der Zuständigkeit des Bildungsministeriums (Ministère de l’éducation nationale, de l’enseignement supérieur et de la recherche), des Wirtschaftsministerums (Ministère de l'économie, de l’industrie, du numérique) und des Generalkommissariats für Investitionen (Commissariat général à l’investissement). Sie wird im Rahmen des Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir) finanziert und von der Kasse für die Hinterlegung und Verwaltung öffentlicher Gelder CDC (Caisse des dépôts et consignations) verwaltet.
Die Projekte sind an über 300 Schulen angesiedelt – 158 Grundschulen (darunter auch drei Kindergärten (Écoles maternelles)), 104 Mittelschulen (Collèges) und 48 Gymnasien (Lycées). 25 Hochschulen, 58 Forschungseinheiten, 20 Unternehmen (darunter zahlreiche Startups), 12 Vereine und 24 Gebietskörperschaften sind beteiligt. 30 Doktoranden und 15 Postdocs werden in die Projekte eingebunden und sollen so das wissenschaftliche Potential Frankreichs in diesem Bereich verstärken. Auch die universitären Institute für Lehrerbildung ESPE (Écoles supérieures du professorat et de l'éducation) gehören zu den Partnern.
In den Projekten werden zum Beispiel Lehrformate, die Informatik und Mathematik verbinden oder der Einsatz von 3D-Programmen in der Projektarbeit getestet, neue Methoden des Tutorats erprobt oder auch Open Source Software für spielerische Vermittlung von Inhalten im Kindergarten entwickelt.