François Hollande hatte das Projekt Anfang des Jahres angekündigt und nun dessen konkrete Ausgestaltung vorgestellt. Die GEN richtet sich vorwiegend an Jugendliche, die aus dem klassischen Bildungssystem ausgestiegen sind. Sie sollen eine praxisorientiert und berufsbefähigende Ausbildung im Bereich Digitalisierung erhalten, unter anderem da dort die Nachfrage nach Arbeitskräften groß sei. „Der Ausdruck ‚Grande École‘ kann den Eindruck vermitteln, dass es sich um eine selektive Initiative handelt. Tatsächlich ist diese Schule groß weil sie allen offen steht und landesweit vertreten ist.“, betonte Hollande.
Das dreijährige Label sollen konkrete Ausbildungen aber auch Strukturen erhalten – sowohl vorhandene als auch neu gegründete und universitäre als auch Vereine. Sie werden von einem unabhängigen Komitee auf bestimmte Kriterien hin geprüft. Es sei insbesondere wichtig, dass keine akademischen Voraussetzungen erwartet würden sondern die Zulassung ausschließlich auf Basis von Talent und Motivation erfolge, so die Staatssekretärin für Digitales, Axelle Lemaire. Die Angebote sollen zwischen drei Monaten und zwei Jahren dauern, auf innovativen pädagogischen Ansätzen aufbauen und engen Kontakt zu Unternehmen der Branche pflegen. Mindestens 50 Prozent der Zugelassenen sollten arbeitslose Jugendliche sein.
50 Angebote werden auf Basis einer Ausschreibung (Frist 19. Oktober) Ende 2015 ausgewählt. Ihre Zahl soll bis 2017 auf 200 steigen. Die gelabelten Projekte werden in das nationale Ausbildungsregister RNCP (Répertoire national des certifications professionnelles) aufgenommen und können damit einen staatlich anerkannten Abschluss vergeben. Weiterhin erhalten sie jeweils 70.000 Euro. Die zukünftigen Studierenden können sich um Stipendien bewerben, wofür der Staat zehn Millionen Euro bereitstellt. Ziel ist die Ausbildung von 10.000 jungen Erwachsenen.