StartseiteAktuellesNachrichtenDeutsch-französisches Labor zur Erforschung der Dunklen Materie

Deutsch-französisches Labor zur Erforschung der Dunklen Materie

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die französische Forschungsorganisation Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und drei Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft haben sich zum "Dark Matter Lab" (DMLab) zusammengeschlossen, einem internationalen Forschungslabor (International Research Lab - IRL), das sich der Erforschung der Dunklen Materie widmet. Das DMLab wird auf deutscher Seite von der Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) koordiniert.

Die Dunkle Materie ist eines der größten wissenschaftlichen Rätsel des Universums. Um mehr Licht in diesen dunklen Teil des Universums zu bringen, hat das CNRS zusammen mit DESY, dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und dem Karlsruher Institut für Technologie das DMLab gegründet. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu stärken und das Potenzial für Entdeckungen zu fördern. Das DMLab wird für zunächst fünf Jahre ins Leben gerufen. Das Labor wird französischen Forschenden ermöglichen, längere Forschungsaufenthalte von mindestens einem Jahr in Deutschland zu verbringen. Mit Hilfe der Förderung wird ein reger Austausch in beide Richtungen erwartet, der sich produktiv auf alle Projekte im DMLab auswirken wird. Die Hebelwirkung des IRL wird auch Finanzierungsanträge der IRL-Teams bei den nationalen französischen und deutschen Fördereinrichtungen unterstützen.

Zu den wissenschaftlichen Themengebieten des DMLab gehören unterschiedlichste Aspekte der Suche nach Dunkler Materie: direkte Suchen nach Teilchen der Dunklen Materie, die Entwicklung innovativer Detektor- und Beschleunigertechnologien sowie das theoretische Studium von Dunkler Materie. Aber auch die Astroteilchenphysik mit ihrem Multimessenger-Ansatz, der Gravitationswellen mit einbezieht, und das wissenschaftliche Computing mit Themen wie künstlicher Intelligenz und Datenmanagement zählen zu den Tätigkeiten. Das DMLab möchte sich unter anderem stark am bei DESY geplanten Experiment "Magnetized Disc and Mirror Axion Experiment" (MADMAX) engagieren. Die internationale MADMAX-Kollaboration hat sich 2017 bei DESY gegründet und will sich auf die Suche nach Axionen machen, hypothetischen, ultraleichten Teilchen, die Bausteine der Dunklen Materie sein könnten.

Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY zählt mit seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen zu den weltweit führenden Zentren in der Forschung an und mit Teilchenbeschleunigern. Die Mission des Forschungszentrums ist die Entschlüsselung von Struktur und Funktion der Materie. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent von den Ländern Hamburg und Brandenburg finanziert.

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Quelle: DESY via idw Redaktion: von Lynn Dinh, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Grundlagenforschung Infrastruktur

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