Das Abkommen legt die organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen der Hochschule fest, die 2008 als erste staatliche vietnamesische Universität mit ausländischer Beteiligung gegründet wurde. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern basierte bislang auf Übereinkünften der zuständigen Fachressorts – dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und dem Ministry of Education and Training (MoET). Mit Inkrafttreten des Regierungsabkommens verfügt die VGU künftig über eine gesicherte Grundfinanzierung und baut eine Governance-Struktur nach deutschem Vorbild auf.
Für die Bundesrepublik unterzeichneten Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), sowie Antje Leendertse, Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, das Abkommen.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek erklärt:
„Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss des Regierungsabkommens zur VGU. Das Abkommen ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Vertiefung des Wissenschaftsaustausches zwischen Vietnam und Deutschland. Das Universitätsmodell der VGU ist in Asien einzigartig. Deutsche Hochschulen gehen zum Aufbau von Studiengängen langjährige Partnerschaften mit der VGU ein und positionieren sich auf diese Weise dauerhaft in dieser unglaublich dynamischen Weltregion. An der VGU ist ein Studium mit intensivem Deutschlandbezug möglich, das deutschen Lehr- und Qualitätsstandards entspricht. Dank des Engagements des Bundes wird das Deutschlandbild der dort ausgebildeten Fachkräfte und Nachwuchswissenschaftler nachhaltig positiv geprägt.“
Deutschland und Vietnam begehen in diesem Jahr den 45. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen. Seit 2011 besteht eine strategische Partnerschaft zwischen Deutschland und Vietnam, die eine Stärkung der politischen, wirtschaftlichen, entwicklungspolitischen und auch der wissenschaftlichen Beziehungen zum Ziel hat.
Antje Leendertse, Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, betont:
„Mit der heutigen Unterzeichnung des trilateralen Abkommens zum weiteren Auf- und Ausbau der Vietnamesisch-Deutschen Universität trotz aller covid-19-bedingten Einschränkungen unterstreichen wir das große deutsch-vietnamesische Interesse am Leuchtturm-Projekt VGU. Wir bekräftigen zudem das verstärkte Engagement in der Region, wie es in den jüngst verabschiedeten Leitlinien der Bundesregierung zum Indo-Pazifik zum Ausdruck kommt.“
Und Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn erklärt:
„Seit der Gründung hat sich die VGU zu einem beispielhaften Projekt der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre auf zentralen Themenfeldern wie etwa der Nachhaltigen Entwicklung, Industrie 4.0 und Umwelttechnologien entwickelt. Und sie hat wichtige Beiträge zur Reform des Hochschulwesens in Vietnam geleistet. So wurde beispielsweise die in der Satzung der VGU verankerte Autonomie nach dem Vorbild der Technischen Universität Darmstadt in das vietnamesische Hochschulrecht aufgenommen. Auch die Einheit von Forschung und Lehre wurde übertragen. Mit der Gründung des VGU leistete das Land Hessen einen einzigartigen Beitrag zur Hochschulkooperation mit Vietnam.“
Das BMBF sowie das HMWK unterstützen die Einführung von Studiengängen nach deutschen Standards an der VGU. Zudem fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Auswärtigen Amtes Studierende der VGU u.a. mit Stipendien, um Auslandserfahrung in Deutschland zu sammeln. Mit rund 1.500 Studierenden und etwa 165 Beschäftigten, davon 85 in der Lehre, bietet die Hochschule derzeit sieben Bachelor- und acht Masterprogramme an. Mit einer Vermittlungsquote von rund 96 Prozent hat die VGU in Vietnam die höchste Quote von Absolventinnen und Absolventen, die binnen drei Monaten nach dem Abschluss eine Festanstellung finden.