Die Nachhaltigkeitswoche findet im Rahmen des von Juni 2016 bis Mai 2017 laufenden „Deutschlandjahrs in Mexiko“ statt. Das Jahr soll neue Impulse für die vielfältigen Beziehungen in Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft und für neue Allianzen für die künftige Zusammenarbeit geben. Eröffnet wurde es am 6. Juni von Außenminister Steinmeier in Mexiko-City.
Der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich ist ein herausragender Pfeiler Deutsch-Mexikanischer Kooperation, bei der beide Länder über langjährige Erfahrungen verfügen. Bundeskanzlerin Merkel und der Mexikanische Staatspräsident Peña Nieto haben dies anlässlich des Deutschlandbesuchs des Staatspräsidenten im April mit einer „Gemeinsamen Erklärung zu Klimaschutz und Energiewende sowie Biodiversität“ gewürdigt. Diese stellt zugleich eine Grundlage für die weitere Vertiefung der Kooperation dar.
Staatssekretär Flasbarth: „Mexiko zeigt der ganzen Welt, dass ein großes Schwellenland sich ehrgeizige Klimaschutzziele setzen und die biologische Vielfalt schützen kann, ohne auf seine eigene Entwicklung zu vernachlässigen. Auf diesem Weg werden wir Mexiko weiterhin unterstützen.“ Als Beispiel für die Kooperation beim Schutz der biologischen Vielfalt nannte Flasbarth die zahlreichen im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderten Projekte. Dazu gehört auch ein Projekt zur Erhaltung der einzigartigen Meeres- und Küstenbiodiversität in der kalifornischen Bucht.
Auch international setzen sich Deutschland und Mexiko gemeinsam für Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung ein. Mexiko unterstützt wie Deutschland seit Jahren konstruktiv die internationalen Prozesse zum Klimaschutz und zum Schutz der biologischen Vielfalt. Dies drückt sich auch durch eine für Schwellenländer sehr ambitionierte Klimaschutzpolitik und die Ausrichtung bedeutender internationaler Umweltkonferenzen aus. Nach der erfolgreichen Ausrichtung der 16. UN-Klimakonferenz in Cancun 2010 wird Mexiko im Dezember dieses Jahres Gastgeber der 13. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt sein.
Neben der Nachhaltigkeitswoche und politischen Gesprächen wird Flasbarth auch das im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative des BMUB geförderte Projekt „Eco-Crédito Empresarial“ („Öko-Kredite für (kleine) Unternehmen“) besuchen. Es unterstützt den Austausch veralteter Elektrogeräte mit hohem Stromverbrauch durch neues, energieeffizienteres Equipment. Gleichzeitig fördert es umweltgerechtes Recycling und die Verschrottung der alten Geräte. Die Finanzierung der Maßnahmen wird durch die Vergabe von Mikrokrediten ermöglicht. Der zinsgünstige Kredit wiederum wird durch die eingesparten Stromkosten über die Stromrechnung abbezahlt. Da sich nur steuerzahlende Unternehmen beteiligen können, werden zugleich Anreize für Unternehmen geschaffen, den informellen Sektor zu verlassen und so nachhaltige Perspektiven für ihr Unternehmen zu schaffen.