Ein Verbund der renommierten University of Ghana gemeinsam mit deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen hat sich mit seinem Antrag zum Thema "Nachhaltige Governance" durchgesetzt. Partner in Deutschland sind die Universitäten Freiburg, Frankfurt am Main und Konstanz sowie das GIGA-German Institute of Global and Area Studies und das Deutsche Historische Institut Paris der Max Weber Stiftung. Das Forschungskolleg wird sich mit demokratischer Regierungsführung, Konfliktbearbeitung und Nachhaltigkeitstransformation beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen drängende Forschungsfragen wie: Was sind Besonderheiten afrikanischer Gesellschaften, in denen demokratische Strukturen Bestand haben? Warum sind gerade Staaten in Subsahara-Afrika mit langwierigen, gewalttätigen Konflikten konfrontiert? Wie wirken sich diese auf Flucht- und Migrationsbewegungen aus?
"Das Thema ist nicht nur für Deutschland und Ghana wichtig, sondern weit darüber hinaus. Es verspricht Erkenntnisse, die sowohl für die internationale Wissenschaft als auch für die praktische Politik relevant sind", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. "Ghana ist ein Land mit hohem wissenschaftlichem Potential und eines der Kernländer für unsere Kooperationen in Westafrika. Mit dem Merian Zentrum bauen wir nun einen Leuchtturm in der geistes- und sozialwissenschaftlichen Spitzenforschung auf".
Es bestehen bereits zahlreiche erfolgreiche deutsche Hochschulkooperationen und Projekte mit ghanaischen Partnern, insbesondere in der Bioökonomie, Mathematik und Medizin. Neben dem Hauptstandort für das Merian Zentrum in Accra soll ein Zweitstandort in Dakar, Senegal entstehen. Zusätzlich sollen Workshops und Sommerschulen in weiteren afrikanischen Ländern stattfinden.
Während der nun beginnenden ersten Phase werden in knapp drei Jahren die Forschungsprogramme für das Kolleg ausgearbeitet und zugleich die Infrastruktur aufgebaut. Nach positiver Evaluation wird das BMBF die Forschungsarbeit des Kollegs für weitere sechs Jahre fördern. Daran kann sich - wiederum abhängig von dem bis dahin Erreichten - eine drei- bis vierjährige Schlussphase anschließen. Insgesamt fördert das BMBF ein Maria Sibylla Merian Centre bis zu zwölf Jahre.
Das neue Centre for Advanced Studies folgt auf das "M. S. Merian - R. Tagore International Centre for Advanced Studies" in Delhi, das bereits im Juli 2015 gestartet ist. Im Frühjahr 2017 begann die Vorphase von zwei Merian-Centren in São Paulo, Brasilien sowie Guadalajara, Mexiko.