Der französische Staatssekretär für Hochschulwesen und Forschung Thierry Mandon hat am 6. Juli 2016 die Ergebnisse der dritten Förderrunde der Carnot-Institute bekannt gegeben. 29 Institute erhalten künftig das Label und die entsprechende staatliche Förderung. Es hatten sich 45 Projekte beworben und wurden von einer unabhängigen Jury unter Vorsitz des Pharmaexperten Christian Lajoux bewertet. Vier Institute werden nicht weiter gefördert, darunter eine Einrichtung, die sich nicht erneut beworben hatte. Hinzugekommen ist ein neues Institut, Plant2 Pro. Andere Institute der zweiten Förderphase haben fusioniert oder wurden von einem anderen übernommen. Nach zwei Ausschreibungen 2006 und 2010 sowie einer Zwischenevaluierung 2013 wurden zuletzt 34 Einrichtungen gefördert. Da 2015 die zweite Förderrunde auslief, mussten sich alle Institute neu bewerben. Aufgrund der erfolgreichen Bilanz der vergangenen zehn Jahre wird das Carnot-Label nun verstetigt.
Hinzu kommen in der dritten Förderrunde neun „Tremplin Carnot“, vielversprechende Institute, die für drei Jahre 200.000 Euro jährlich erhalten um das Niveau als vollwertiges Carnot-Institut zu erreichen. Hierbei geht es insbesondere um den Ausbau der Unternehmenskooperationen. Unter den ausgewählten „Tremplins“ ist unter anderem eine Allianz aus 15 Forschungsgruppen die zur Mikrofluidik und ihrer Anwendung in Energie, Biomedizin oder Umwelt forschen. Der Universität Pierre et Marie Curie (UPMC/Paris 6) wurden sogar zwei „Tremplin Carnot“ bewilligt: Interfaces (der Mensch und die Digitalisierung) sowie Smiles (Mathematische Wissenschaften für Innovationen). Die vollständige Liste der künftigen Carnot-Institute und Anwärter auf das Label ist auf der Website des französischen Bildungsministeriums zu finden.
Die Carnot-Institute stellen ein Gesamtbudget von 2,2 Milliarden Euro und 450 Millionen Euro von Unternehmen finanzierter Auftragsforschung dar. Dies entspricht dem Niveau der deutschen Fraunhofer-Institute. Die französische Forschungsagentur ANR (Agence nationale de la recherche) unterstützt die Strukturen finanziell auf der Basis ihres Auftragsvolumens für Unternehmensforschung.
Thierry Mandon kündigte an, dass in 18 Monaten ein vierter Projektaufruf für die Carnot-Förderung veröffentlicht werden soll.