StartseiteAktuellesNachrichtenFrankreich: 65.000 Studierende mehr an den Universitäten zum Wintersemester 2015/2016

Frankreich: 65.000 Studierende mehr an den Universitäten zum Wintersemester 2015/2016

Das französische Bildungsministerium (Ministère de l’éducation nationale, de l’enseignement supérieur et de la recherche) begrüßt den Zuwachs an Studierenden und will ihn weiter fördern. Dies insbesondere im Hinblick auf das Ziel der Nationalen Hochschulstrategie, dass bis 2025 60 Prozent einer Altersklasse einen Hochschulabschluss erwerben sollen.

Die Zunahme der Studierendenzahlen hat 2010 begonnen und steigt seit 2012 stark an. Insgesamt 2.509.400 Studierende haben sich zum Wintersemester 2015/2016 an einer französischen Hochschule immatrikuliert, davon 1.596.900 (63 Prozent) an einer Universität. Da sich die Studierenden der Vorbereitungsklassen auf die Grandes Écoles zwar an den Universitäten immatrikulieren müssen, ihr Unterricht jedoch mehrheitlich in speziellen Klassen der Lycées stattfindet, beträgt die Zahl der tatsächlichen Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr 45.000. 40 Prozent der gesteigerten Studierendenzahlen in den Universitäten verteilen sich auf die Disziplinen Medizin (16,9 Prozent mehr Studierende), Rechtswissenschaften (12,4 Prozent), Sportwissenschaften (10,3 Prozent) und Psychologie (7,7 Prozent).

Der Staatssekretär für Hochschulwesen und Forschung Thierry Mandon sprach auf der entsprechenden Pressekonferenz am 16. September 2015 von einem „demographischen Schock“, dem sich die Universitäten gegenüber sähen. Das Budget der Universitäten ist dagegen seit 2012 unverändert geblieben oder wurde leicht gekürzt. Die Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem und Thierry Mandon betonten, dass es bereits ein Erfolg sei, dass die Hochschulen im Budget 2016 von Kürzungen ausgenommen würden und vielleicht sogar eine leichte Erhöhung möglich sei. Eine Beschränkung des Hochschulzugangs lehnen beide Regierungsmitglieder ab. Stattdessen sollen Abiturienten noch besser informiert werden, bevor sie sich für einen Studiengang entscheiden. Die Universitäten wiederum sollen sich mehr in der beruflichen Weiterbildung engagieren. Thierry Mandon teilte zudem mit, dass Universitäten, die viele Studierende aufnehmen und bestmöglich betreuen, mehr unterstützt werden müssten als solche, „die den Eindruck vermitteln, sich vor dem Zustrom neuer Studierender zu beschützen“. Das Parlament wird im Herbst darüber diskutieren.

Quelle: Les Echos, gouvernement.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen

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