Das Akronym "PILSI-EDD-BEeSy" steht für drei thematische Schwerpunkte: PILSI bedeutet "Standort für Softwareentwicklung und intelligente Systeme" (Pôle innovation logiciel et systèmes intelligents), EDD steht für "Umwelt und nachhaltige Entwicklung" (Environnement et Développement Durable) und BEeSy ist die Abkürzung für "System- und Umweltbiologie" (Biologie Environnementale et Systémique, BEeSy). Die neuen Campusgebäude sollen Forschung, Lehre und Industrietransfer zusammen bringen und eine Zusammenarbeit von Forschern der Mikro-, Nano-, Kommunikations- und Informationstechnologien fördern. 2.000 Forscher und 3.000 Studierende werden nach der Fertigstellung der Gebäude in 13 Laboratorien und drei Graduate Schools forschen und lernen.
Insbesondere PILSI soll Grenobles internationale Reputation für Forschungen zu intelligenten Systemen festigen. Nach Paris ist der Großraum der zweitwichtigste Standort für Informations- und Kommunikationstechnologien. Grenoble wurde letzte Woche zudem im Rahmen der Initiative „French Tech“ zusammen mit acht weiteren französischen Städten als besonders attraktiv für digitale Start-Ups ausgezeichnet und trägt nun das Label Métropole French Tech.
Die Neubauten entstehen im Rahmen des Sanierungsprogramms für Hochschulen "Plan Campus". Sie stellen mit 54 Millionen Euro Investitionsvolumen und 21.000 qm² Baufläche das größte universitäre Bauvorhaben seit 30 Jahren dar. Die Finanzierung erfolgt in öffentlich-privater Partnerschaft. Investoren und Industrielle haben sich für das Bauprojekt zur Gesellschaft "PILSI SERVICES" zusammengeschlossen, die u.a. einen Kredit über 9,8 Millionen Euro aufgenommen hat. Insgesamt investiert der Staat im Rahmen des "Plan Campus" 400 Millionen Euro in den Großraum Grenoble, die Gebietskörperschaften weitere 135 Millionen Euro.
Wichtige akademische Projektträger sind insbesondere die Universitäten Grenoble INP und Joseph Fourier, aber auch das Kommissariat für Atom und erneuerbare Energien (Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives, CEA), das Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung (Centre national de la recherche scientifique, CNRS) und das Nationale Forschungsinstitut für Informatik und Automatik (Institut national de recherche en informatique et en automatique, INRIA), vier Ingenieurhochschulen, das Cluster Minalogic (Pôle de compétivité) sowie ein Carnot-Institut.
Beim Bau wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gelegt, z.B. soll das Rechenzentrum mit einer möglichst energieneutralen Kühlung ausgestattet werden (free cooling).
Die Fertigstellung ist für 2016 geplant.