Nach Ende der Bewerbungsfrist für die Stipendien des „Baden-Württemberg-Programms“ für Flüchtlinge aus Syrien zieht das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst positive Bilanz: 355 Bewerber haben sich auf das Kontingent von insgesamt 55 Stipendienplätzen beworben, die das Ministerium künftig bereitstellen wird; fünf Stipendien davon aus Verbandsmitteln des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. In der ersten Runde im Jahr 2015 gab es 283 Bewerberinnen und Bewerber für 50 Stipendien.
Mit Blick auf die gegenüber der ersten Runde damit um gut ein Viertel gestiegene Bewerberzahl, gab Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ihrer Hoffnung auf eine überaus qualifizierte Kohorte Ausdruck: „Der deutlich gestiegene Zuspruch für unser Stipendienprogramm verdeutlicht erneut, dass es im wohlverstandenen Eigeninteresse ist, vorhandene Qualifikationen von Flüchtlingen aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet zu nutzen. Gerade unter der Gruppe der Flüchtlinge, wie unter Migranten generell, wirken solche positiven Beispiele aus der eigenen Gemeinschaft enorm motivierend und vermitteln das Gefühl, eine echte Chance in unserer Gesellschaft zu bekommen“.
„Die Arbeitgeber in Baden-Württemberg engagieren sich auf allen Ebenen für eine gelingende Integration von Flüchtlingen in Ausbildung, Studium und Beschäftigung“, so Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. „Ich bin daher zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern in der Landespolitik und bei der Agentur für Arbeit auch für die Bewerber einen guten Weg finden werden, die am Ende bei dem Stipendienprogramm nicht zum Zuge kommen werden“.
Der Fahrplan für das weitere Verfahren ist wie folgt: In einem nächsten Schritt werden alle Bewerbungen, die die Kriterien für ein Stipendium erfüllen, ausgewählt und die geeigneten Bewerberinnen und Bewerber zu Auswahlgesprächen sowie Informationsangeboten nach Stuttgart eingeladen. Bis Anfang Juli werden die künftigen Stipendiatinnen und Stipendiaten über den Erfolg ihrer Bewerbungen informiert werden. Die Förderung erfolgt rechtzeitig vor Beginn des kommenden Wintersemesters.
Das gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) durchgeführte Programm richtet sich an besonders begabte Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkriegsgebiet, die ihre persönliche und fachliche Eignung in einem schriftlichen und mündlichen Auswahlverfahren belegt haben. Das Baden-Württemberg-Programm II umfasst eine begabungsorientierte Studienhilfe von monatlich 300 Euro. Hinzu kommen die notwendigen Beratungs- und Orientierungsleistungen für die Studieninteressierten und, soweit erforderlich, auch die Kosten eines vorbereitenden Sprachkurses. Der Schirmherr des Programms ist auch in diesem Jahr der syrische Philosoph Sadiq al-Azm.