Nach einer internationalen Ausschreibung der Initiative "Emergency Preparedness for Cultural Heritage under Threat” stehen die ersten neun Förderprojekte nun fest. Die ausgewählten Anträge stammen aus acht Ländern – von Museen und Archiven, Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Ihre Projekte sind Bedrohungen wie Bränden, Überschwemmungen, Erdrutschen, Erdbeben, Kriminalität und Krieg gewidmet. Die Fördermittel belaufen sich auf etwa 20.000 Euro pro Projekt.
Insgesamt gingen 143 Vorschläge ein. Folgende Vorhaben wurden ausgewählt:
In Afrika werden die Marakwet Community Heritage Group in Kenia, die plant, ihre historischen Bewässerungsgräben im Kerio-Tal gegen Erdrutsche zu sichern, und das Natural History Museum of Zimbabwe, welches eines der größten Museen im südlichen Afrika ist und eine einzigartige Sammlung von Naturzeugnissen und kulturellen Artefakten beherbergt, gefördert.
In Asien werden die Bhutan Foundation zum Schutz des Wangduechhoeling-Palastes, die indische NGO Gram Bharati Samiti, die sich um die Risiko- und Schadensbewertung sowie den Erhalt des Sayeed-Stufenbrunnens in Jaipur kümmern wird, sowie die ebenfalls in Indien ansässige Organisation Doers, die einen Katastrophenvorsorgeplan für das Gaiety Theatre in der Stadt Shimla entwickeln wird, unterstützt. Im Jemen wiederum möchte die Imam Zaid Bin Ali Cultural Foundation das Personal öffentlicher und privater Handschriftensammlungen aus- und weiterbilden. Inmitten des anhaltenden bewaffneten Konflikts plant sie Maßnahmen zur Dokumentation, Digitalisierung und Inventarisierung.
In Lateinamerika und der Karibik erhalten die folgenden Einrichtung Unterstützung: die Organisation Friends of Art in the Andes in Peru, die sich um zehn katholische Kirchen von historischem Wert kümmert, das National Museum of Jamaica, welches über 17.000 Artefakte, die die wichtigsten Ereignisse und kulturellen Erzeugnisse der jamaikanischen Geschichte repräsentieren, beherbergt, und die National Archives of Suriname, die dabei helfen werden, Katastrophen- und Notfallvorsorgepläne für zwanzig Kulturerbestätten in der Region Paramaribo zu entwickeln, denen von steigenden Meeresspiegeln, Stürmen, Bränden und Überschwemmungen Gefahr droht.
Zum Nachlesen
- Gerda Henkel Stiftung (30.01.2020): Hilfe für bedrohtes Kulturerbe