Das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut – Instituto Colombo-Alemán para la Paz (Instituto CAPAZ) erhält Sondermittel des Auswärtigen Amtes in Höhe von 365.000 Euro, um die Stabilisierung des kolumbianischen Friedensprozesses zu fördern. Mit den Mitteln sollen die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (Jurisdicción Especial para la Paz, JEP) und der Wahrheitskommission (Comisión para el Esclarecimiento de la Verdad, CEV) unter anderem durch die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wissenschaftlich unterstützt werden. Der Zuwendungsvertrag wurde am vergangenen Freitag in Bogotá unterzeichnet von Dr. Peter Ptassek, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kolumbien, und Prof. Dr. Stefan Peters, Direktor des Instituto CAPAZ und Professor für Friedensforschung der JLU.
Das Projekt wird in Kooperation zwischen dem Instituto CAPAZ, der Forschungsstelle für lateinamerikanisches Straf- und Strafprozessrecht (CEDPAL), der Georg-August-Universität Göttingen sowie der JLU durchgeführt. Der Gießener Friedensforscher und Projektverantwortliche Prof. Dr. Stefan Peters betont die Bedeutung des Vorhabens für einen dauerhaften Frieden:
„Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist ein schmerzhafter, aber notwendiger Prozess um Frieden zu schaffen. Die JEP und die CEV sind dafür zwei Schlüsselelemente. Wir freuen uns, mit ihnen zusammenarbeiten zu können, um den Frieden in Kolumbien zu stärken.“
Im April dieses Jahres hatte das Instituto CAPAZ zunächst ein gemeinsames Kooperationsabkommen mit der JEP abgeschlossen; im Juni folgte ein weiteres Abkommen mit der CEV. Darin formulierten die Parteien die Absicht, die JEP und CEV – als zwei wichtige Komponenten des kolumbianischen Systems der Wahrheit, Gerechtigkeit, Entschädigung und Nichtwiederholung – zu unterstützen. Dazu Prof. Dr. Peters:
„Dank des Engagements des Auswärtigen Amtes, insbesondere von Bundesminister Heiko Maas, stehen nunmehr Mittel zur Verfügung, um Initiativen für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit der JEP und CEV zu entwickeln und die Arbeit der beiden Institutionen wissenschaftlich zu unterstützen und zu begleiten.“