Costa Rica hat seine innerstaatlichen Verfahren zur Ratifizierung des OECD-Übereinkommens abgeschlossen und seine Beitrittsurkunde hinterlegt. Damit wird der im April 2015 begonnene Beitrittsprozess erfolgreich abgeschlossen. Die OECD-Mitgliedsländer luden Costa Rica im Mai 2020 offiziell ein, der Organisation beizutreten. Vorausgegangen war ein fünfjähriger Beitrittsprozess, in dem das Land von 22 OECD-Ausschüssen eingehend fachlich geprüft wurde und wichtige Reformen einführte, um seine Gesetzgebung, Politik und Praxis an die OECD-Standards anzupassen. Diese umfassten ein breites Spektrum an Politikbereichen und beinhalteten eine umfassende Reform der Wettbewerbspolitik und -durchsetzung, eine Neugestaltung des nationalen Statistiksystems, die Einführung einer strafrechtlichen Haftung juristischer Personen für Auslandsbestechung und die Einrichtung eines Aktionärsregisters, um Steuertransparenz zu gewährleisten. Costa Rica ist nach Mexiko, Chile und Kolumbien das vierte Land aus der Region der lateinamerikanischen und karibischen Staaten.
Ab dem 31. Mai findet ein zweitägiges OECD-Ministerratstreffen unter dem Motto "Shared Values: Building a Green and Inclusive Future" statt, bei dem der aktuelle OECD-Wirtschaftsausblick mit einer halbjährlichen Konjunkturprognose und detaillierten Analysen für die OECD-Mitgliedsländer und weitere Industrieländer vorgestellt wird. Die zuständigen Fachministerinnen und -minister der OECD-Mitgliedsländer beraten über die zukünftige Wirtschafts- und Finanzpolitik, über Handelsfragen und gemeinsame außenpolitische Herausforderungen. Zusammen mit Vertretungen von Partnerländern und internationalen Organisationen ziehen sie Lehren aus der Corona-Krise und diskutieren politische Leitlinien für die Zeit nach der Pandemie. Im Rahmen einer digitalen Pressenkonferenz findet am 1. Juni außerdem die öffentliche Amtsübergabe von OECD-Generalsekretär Angel Gurría an seinen Nachfolger Mathias Cormann statt.