Der European Club des Massachusetts Institute of Technology (MIT) organisiert seit mehr als 25 Jahren mit der MIT European Career Fair (ECF) eine mittlerweile überregional etablierte Karrieremesse, bei der sich neben Deutschland auch andere europäische Länder dem wissenschaftlichen Nachwuchs als attraktive Möglichkeit für einen nächsten Karriereschritt in Wissenschaft und Industrie präsentieren.
Der Deutsche DAAD organisierte auch in diesem Jahr wieder einen gemeinsamen Auftritt mit der DFG und derAvH. Unter dem Schirm der Initiative „Research in Germany“ präsentierten die Förderorganisationen einschlägige Programme zur Forschungsförderung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung früher wissenschaftlicher Karrierephasen. Sie stießen dabei wie immer auf großes Interesse aus den drei bei derartigen Veranstaltungen anzutreffenden Zielgruppen: Forschende aus Deutschland in den USA, international mobile „Drittstaatler“ und schließlich auch US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner. Unter ihnen setzt sich – nicht zuletzt infolge als wissenschaftsfeindlich wahrgenommenen ersten Wochen der neuen US-Regierung unter Donald Trump – die Einsicht durch, dass die USA nicht mehr alleine den globalen Spitzenplatz für Forschung und Innovation für sich reklamieren kann. Wissenschaft und Innovation sind multipolar geworden, und neben Nordamerika und Asien ist Europa eines der Zentren, für die europäischen Aussteller erfolgreich auf der ECF werben. Dabei ist nicht so sehr das „Abwerben“ vom Forschungsstandort USA gemeint, sondern vielmehr die Aufforderung zur Erweiterung und Internationalisierung von Netzwerken und zu transatlantischen Kooperationen.
Um transatlantische Forschungskooperation ging es auch in einem Roundtable am Vorabend der ECF, zu dem das DFG-Nordamerikabüro gemeinsam mit dem Deutschen Generalkonsulat in Boston eingeladen hatte. Termin und Thema, so die deutsche Generalkonsulin Sonja Kreibich in ihrer Begrüßung, könnten nicht passender sein, denn die neue US-Regierung habe in ihren ersten Wochen sehr zu einer Verunsicherung hinsichtlich des Forschungsstandorts USA beigetragen und es gelte für den deutschen Forschungs- und Innovationsbetrieb jetzt mehr denn zuvor, Solidarität mit den Kolleginnen und Kolleg in den USA zu zeigen. Ein zentraler Grund für die Verunsicherung, so wurde im weiteren Verlauf der Diskussion deutlich, sei die Forderung der US-Regierung an den US-amerikanischen Wissenschaftsbetrieb, deutlich effizienter mit den investierten Mitteln umzugehen. Gerade auch internationale Forschungskooperation könne hier ein wichtiger Beitrag zur Effizienzsteigerung sein. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zudem Instrumente deutscher Forschungs- und Förderorganisationen für internationale wissenschaftliche Kooperationen sowie Beispiele guter Praxis präsentiert.
Zum Nachlesen
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DFG-Büro Nordamerika (20.03.2024): Research in Germany bei der MIT European Career Fair