Die von US-Präsident Biden am 30. Oktober 2023 erlassene Executive Order on Safe, Secure, and Trustworthy Artificial Intelligence sieht Regulierungen für KI-basierte Technologien vor. Ziel sei es, den größtmöglichen Nutzen von KI zu ermöglichen und gleichzeitig die Risiken der Technologie zu minimieren. Unter anderem ist vorgesehen, dass KI-basierte Anwendungen, die Risiken für die nationale Sicherheit sowie die öffentliche Gesundheit und Sicherheit darstellen, künftig verpflichtende Tests durchlaufen. Zudem soll eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte eingeführt werden. Ziele sind unter anderem die Wahrung von Datenschutz und Bürgerrechten. Des Weiteren sieht das Dekret vor, die internationale Zusammenarbeit auszubauen, um einheitliche weltweite Standards zu etablieren. Die Förderung von Forschung sowie die Gewinnung von Talenten im Ausland sind als weitere Ziele im Dekret benannt.
Zur Vertiefung der internationalen Zusammenarbeit zum sicheren Einsatz von KI nahm US-Vizepräsidentin Kamala Harris am 1. und 2. November am AI Safety Summit der britischen Regierung teil. Dort unterzeichnete Sie gemeinsam mit 27 weiteren Regierungsvertreterinnen und -vertretern die sogenannte „Bletchley Declaration“. Diese nimmt Regierungen und Unternehmen in die Verantwortung, KI-Anwendungen auf potenzielle Gefahren zu testen sowie Prüf- und Evaluierungsergebnisse zu teilen. Zudem kündigte die US-Regierung an, ein AI Safety Institute durch das National Institute of Standards and Technology (NIST) einzurichten. Dieses soll mit dem britischen AI Safety Institute kooperieren, dessen Gründung ebenfalls im Rahmen des Gipfels bekanntgegeben wurde.
Förderung für sicheren Einsatz von KI
Die US-amerikanische National Science Foundation (NSF) gab Ende Oktober die Förderung von elf Projekten mit 10,9 Millionen USD (10,3 Mio. EUR) bekannt, die neue Methoden und Mechanismen für sichere KI erforschen. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Safe Learning-Enabled Systems Programms, das die NSF in Partnerschaft mit den philanthropischen Stiftungen Open Philanthropy and Good Ventures unterhält.
Weitere 16,3 Millionen USD (15,3 Mio. EUR) stellt die NSF für die Diversifizierung der KI-Forschung über das Expanding AI Innovation through Capacity Building and Partnerships (ExpandAI) Programm bereit. Das Programm fördert elf Partnerschaften von sogenannten Minority-Serving Institutions (MSIs), die gesellschaftliche Minderheiten repräsentieren, und NSF geführten KI-Forschungsinstituten. Ziel ist es, an den MSIs Forschungskapazitäten aufzubauen, um sicherzustellen, dass alle gesellschaftlichen Gruppen an KI partizipieren.
Am 7. November 2023 kamen zudem Vertreterinnen und Vertreter von Bundesbehörden, Hochschulen und dem Privatsektor bei der NSF zusammen, um gemeinsame das Pilotprogramm National Artificial Intelligence Research Resource (NAIRR) zu entwickeln. Ziel von NAIRR ist es, eine gemeinsame nationale Forschungsinfrastruktur aufzubauen, die KI-Forschende in den USA mit den erforderlichen Rechen-, Daten-, Software-, Schulungs- und Ausbildungsressourcen verbindet.
Zum Nachlesen
- The White House (30.10.2023): FACT SHEET: President Biden Issues Executive Order on Safe, Secure, and Trustworthy Artificial Intelligence
- NSF (31.10.2023): NSF invests $10.9M in the development of safe artificial intelligence technologies
- NSF (31.10.2023): NSF announces $16M to strengthen and diversify artificial intelligence research capacity
- NIST (02.11.2023): NIST Seeks Collaborators for Consortium Supporting Artificial Intelligence Safety
- NSF (09.11.2023): NSF and partners kick off the National Artificial Intelligence Research Resource Pilot Program
Anmerkung der Redaktion: Die ursprüngliche Meldung vom 3.11.2023 wurde nachträglich um einen Absatz zum NAIRR-Piloprogramm ergänzt.