Die Gründung im Rahmen der Abschlusszeremonie der dreitägigen virtuellen Konferenz "Allianz für die duale Berufsbildung in Lateinamerika und Karibik - Perspektiven und Konsolidierung der dualen Berufsbildung" vom 28. bis 30. Juni 2021 war Höhepunkt der Veranstaltung. Die Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen und privaten Berufsbildungsinstitutionen aus Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Panama, Paraguay und Uruguay versprachen, sich aktiv für den Ausbau und die Konsolidierung der dualen Ausbildung in dieser Region zu engagieren.
Mit Gründung der Allianz wollen die Länder
- die Zusammenarbeit zwischen den führenden Institutionen für duale Ausbildung in Lateinamerika und der Karibik fördern,
- kooperative Gemeinschaften zur Konsolidierung der dualen Systeme bilden,
- nationale, regionale und sektorale Best-Practice-Beispiele der teilnehmenden Länder analysieren,
- Modelle der Kooperation zwischen dem produktiven Sektor und den Bildungsinstitutionen erneuern sowie
- die Mobilität der einzelnen Akteure im dualen System ermöglichen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hatte gemeinsam mit seinem mexikanischen Partnerinstitut CONALEP (Colegio Nacional de Educación Profesional Técnica) diesen Prozess angestoßen und in mehreren Dialogrunden seit Oktober 2020 beratend begleitet. Seit März 2021 unterstützte zudem das Inter-American Centre for Knowledge Development in Vocational Training of the International Labour Organization (ILO-Cinterfor) aktiv diesen regionalen Austausch. Dr. Enrique Ku Herrera, Generaldirektor von CONALEP, dankte den Gründungsmitgliedern der Allianz für die Bereitschaft, gemeinsam an den besten Strategien zum Wohle der Jugend zu arbeiten. Dabei betonte er die Bedeutung der engen Zusammenarbeit mit dem BIBB.
CONALEP übernimmt als erstes die Präsidentschaft der Allianz. Dr. Enrique Ku Herrera steht damit vor der Aufgabe, den Prozess der Etablierung des Beirats mit Sekretariat, Plenum und Arbeitsgruppen in den nächsten Monaten voranzutreiben.
Zur Konferenz
Der Gründung der Allianz gingen drei intensive Konferenznachmittage voraus, an denen sich Repräsentantinnen und Repräsentanten von Bildungsinstitutionen, Regierungen, Kammern, Unternehmen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen, Auszubildende und multilaterale Akteure aus Lateinamerika und der Karibik in hochkarätig besetzten Vorträgen und Diskussionen umfassend zum Stand und den Herausforderungen der dualen Ausbildung in ihren Ländern austauschten. Diskutiert wurde über Qualifikationen der Zukunft, Digitalisierung und Industrie 4.0, die Qualität in der dualen Ausbildung, die duale Ausbildung unter COVID-19 bzw. Post-Pandemie-Bedingungen und die Qualifizierung von Berufsbildungspersonal. Zentrale Fragen waren die Etablierung neuer Beziehungen zwischen den Akteuren aus Wirtschaft, Staat und Gesellschaft sowie Etablierung eines soziale Dialogs in den lateinmaerikanischen und karibischen Ländern.
Neben Vorträgen und Diskussionen präsentierten die 15 Länder sowie Deutschland – repräsentiert durch das BIBB – und ILO-Cinterfor ihre Ausbildungsprogramme und Institutionen in digitalen Pavillons. Insgesamt nahmen 600 Personen aus über 15 Ländern an der Veranstaltung teil.
Zum Nachlesen
- Bundesinstitut für Berufsbildung: Lateinamerika und Karibik gründen strategische Allianz für duale Ausbildung