StartseiteAktuellesNachrichtenUniversitätsklinikum Tübingen koordiniert internationale Studie zur Entwicklung eines Malariamedikaments

Universitätsklinikum Tübingen koordiniert internationale Studie zur Entwicklung eines Malariamedikaments

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Institut für Tropenmedizin des Universitätsklinikums Tübingen ist Projektkoordinator eines von der European and Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) geförderten Projekts zur Entwicklung einer neuen Kombinationstherapie gegen Malaria. Die EDCTP fördert das Projekt mit dem Namen "SINDOFO" mit 9,8 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren. Das Forschungskonsortium besteht aus insgesamt vier afrikanischen und drei europäischen Partnern.

Mit geschätzt 229 Millionen Infektionen und 409.000 Todesfällen weltweit in 2019 zählt Malaria zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Parasiten verursacht, die durch die Stiche von infizierten weiblichen Mücken auf den Menschen übertragen werden. Kinder unter fünf Jahren sind die am stärksten gefährdete Gruppe, die von Malaria betroffen ist; 2019 entfielen 67 Prozent (274.000) aller Malaria-Todesfälle weltweit auf diese Gruppe. Ziel der Studie ist deshalb die Entwicklung einer neuen Kombination von Malariamedikamenten mit einer verkürzten Therapiezeit, um die am meisten von einer schweren Malariaverlauf bedrohten Gruppe zu schützen: Kinder unter 5 Jahren aus Sub-Sahara Afrika.

Die klinische Studie wird in verschiedenen Regionen des afrikanischen Kontinents durchgeführt, in Burkina Faso (Westafrika), Gabun (Zentralafrika), Mosambik (südliches Afrika) und Kenia (Ostafrika), die zu den Malaria-Endemiegebieten zählen. Dies ist deshalb von Bedeutung, da auf diese Weise die Medikamente gleich für die betroffene Zielgruppe entwickelt werden, junge Kinder in den verschiedenen endemischen Gebieten in Afrika.

Zum Konsortium gehören unter anderem die not-for-profit Produktentwicklungspartnerschaft Medicines for Malaria Venture (MMV) mit Sitz in der Schweiz. Sie konzentriert sich auf die Entwicklung von Malariamedikamenten und unterstützt das Projekt regulatorisch. Das Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) wird zusammen mit dem Centre de recherches médicales de Lambaréné (CERMEL), Gabun für die „Capacity building“ Maßnahmen verantwortlich sein. Damit sind vor allen Dingen Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur und ihre nachhaltige Aufrechterhaltung für die Durchführung von klinischen Studien in den afrikanischen Studienorten und die Ausbildung von geschultem Personal gemeint.

Konsortiumspartner

  • Institut für Tropenmedizin – Universitätsklinikum Tübingen (Koordinator)
  • Clinical Research Unit of Nanoro (CNRST-IRSS), Burkina Faso
  • Centre de recherches médicales de Lambaréné (CERMEL), Gabun
  • Ahero Clinical Trials Unit-Kisumu - Strathmore University, Kenia
  • Fundação Manhiça - Centro de Investigaçao em Saude de Manhiça (FM-CISM), Mozambik
  • Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal), Spanien
  • Medicines for Malaria Venture (MMV), Schweiz

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Quelle: Universitätsklinikum Tübingen via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Burkina Faso Gabun Kenia Mosambik Schweiz Spanien Themen: Lebenswissenschaften

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