Noch immer stammt der weitaus größte Anteil aller weltweit erfassten Malariainfektionen, rund 90 Prozent, aus Afrika südlich der Sahara. Vor allem bei Kleinkindern nimmt die Infektion häufig einen tödlichen Verlauf: Von den rund 450.000 Todesfällen jährlich entfallen mehr als zwei Drittel auf Kinder unter fünf Jahren.
Bei einer Malaria sind heute Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACTs) die Behandlungsmethode der ersten Wahl, jedoch sei ihre Wirksamkeit aufgrund des Auftretens von Artemisinin-resistenten Stämmen bereits deutlich zurückgegangen, warnt Dr. Oumou Maiga-Ascofaré, Studienkoordinatorin und Mitarbeiterin am BNITM und KCCR. ACT-resistente Stämme könnten sich auch in Afrika ausbreiten, so die Einschätzung der Wissenschaftlerin.
Um ACTs weiterhin erfolgreich einsetzen zu können, müssten dringend Kombinationstherapien mit drei oder mehr Partnersubstanzen entwickelt werden, um die Entstehung von Resistenzen herauszuschieben oder bestenfalls zu verhindern, mahnt Prof. Michael Ramharter, Leiter der Abteilung Klinische Forschung am BNITM. Deshalb soll mit dem international geförderten Projekt in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern in fünf afrikanischen Ländern – Benin, Burkina Faso, Gabun, Ghana, Mali – sowie Frankreich eine neue Kombinationstherapie erprobt und zukünftig afrikanischen Kindern zugänglich gemacht werden. Im Fokus stehen Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von Medikamenten
Die EDCTP sieht großes Potenzial und investiert viel in dieses Großprojekt, das zusätzlich eine Plattform für eine vertiefte Nord-Süd-Vernetzung Afrikas, den Aufbau von Infrastrukturen vor Ort sowie Schulungen zu klinischen Studien und entomologischen Untersuchungen bietet – wichtige Aspekte für die Förderung globaler Gesundheit.
Zum Nachlesen:
- Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (12.03.2019): Einen Schritt voraus sein: Mit neuer Kombinations-Therapie gegen resistente Malariaerreger