Bis zum Jahr 2050 werden über 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Schon heute sind es mehr als 50 Prozent und der Trend zur Urbanisierung ist vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ungebrochen. Städte verbrauchen schon jetzt bis zu 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie: Sie sind für bis zu 70 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes der Menschheit verantwortlich. Darum stellt das "High-Level Panel" für die Post-2015-Agenda der Vereinten Nationen fest: „Es sind die Städte, in denen der Kampf um eine nachhaltige Entwicklung gewonnen oder verloren wird.“
Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) stellt mit seinem neuen Hauptgutachten einen aktuellen und wichtigen Beitrag zum Urbanisierungsdiskurs bereit. Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks nahmen es entgegen.
Der WBGU zeigt in seinem Gutachten auf, dass nachhaltige Urbanisierung auch in Zukunft Impulse aus der Wissenschaft benötigt. Forschung und Innovationen geben Bürgerinnen und Bürgern sowie Stadtverwaltungen geeignete Instrumente an die Hand, um Städte fit für die Zukunft zu machen - und zwar im Einklang mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung.
Als Industrieland sieht sich Deutschland in der Verantwortung, einen maßgeblichen Beitrag in der nachhaltigen Stadtentwicklung zu leisten. Dazu führt das Bundesforschungsministerium (BMBF) im Rahmen seiner Urbanisierungsforschung Kooperationen mit Partnerländern durch. Die BMBF-Förderinitiative „Rapid Planning“ untersucht in vier Pilotstädten - Da Nang in Vietnam, Kigali in Ruanda, Assuit in Ägypten und in Frankfurt/Main -, wie Planungsprozesse beschleunigt werden können.
Auf Bundesebene führt das BMBF den „Wettbewerb Zukunftsstadt“ durch, der speziell auf nationale Fragestellungen zugschnitten ist.