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Vorbildliche Konzepte für internationales Forschungsmarketing

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet im Rahmen eines Wettbewerbs bereits zum dritten Mal Ideen zum Internationalen Forschungsmarketing aus.

Prämiert werden die Konzepte des Forschungszentrums Jülich, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der University Alliance Ruhr. Sie erhalten zur Umsetzung ihrer Forschungsmarketingkonzepte ein Preisgeld von je 100.000 Euro. Den „Start-up“-Sonderpreis in Höhe von 75.000 Euro erhält die Deutsche Sporthochschule Köln. Er richtet sich an Institutionen, die sich dem Tätigkeitsfeld Internationales Forschungsmarketing neu zuwenden oder die ein bestehendes Internationales Forschungsmarketing neu ausrichten. Alle Preise werden aus Sondermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 21 Hochschulen und Forschungseinrichtungen am Wettbewerb beteiligt. 

Die im Rahmen des Ideenwettbewerbs ausgezeichneten Konzepte sollen dazu beitragen, die Sichtbarkeit und Attraktivität deutscher Forschung im Ausland zu steigern und hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Kooperationen mit Deutschland oder für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen.

Die Bedeutung eines Internationalen Forschungsmarketings ist in einer global sich zunehmend vernetzenden Welt nicht zu unterschätzen. Der Ideenwettbewerb bietet die Chance, kreative Ideen zur Vermarktung des eigenen Forschungsstandorts zu entwickeln, Maßnahmen auszuprobieren und neue Wege des Internationalen Forschungsmarketings zu beschreiten“, sagt DFG-Generalsekretärin Prof. Dorothee Dzwonnek.

Die jetzt prämierten Konzepte überzeugten das international besetzte Auswahlgremium aus Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanagern, Internationalisierungs-, Kommunikations- und Marketing-Fachleuten durch ihr Potenzial und die große Signalwirkung. Die Jury hob insbesondere die hohe Passgenauigkeit der Vorhaben zu den jeweiligen Einrichtungen und deren Forschungsmarketingstrategien hervor. Die zeitgemäßen Konzeptideen, um deutsche Forschung international sichtbarer zu machen oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Deutschland zu gewinnen, sind modellhaft und können auch anderen Akteuren als Anregung dienen.

Das im Forschungszentrum Jülich entworfene Konzept sieht vor, eine Wissens- und Technologietransferbrücke zwischen Deutschland und Afrika im Bereich Bodenkunde/Ernährung/Hydrologie aufzubauen. Das Marketingkonzept besteht dabei aus zwei zentralen Maßnahmen: Einer Trainingseinheit im Bereich „Terrestrische Modellierung“ sowie einem anschließenden interaktiven „Hackathon“ in Afrika. Dieser ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Afrika gemeinsam vor Ort mit deutschen Experten Modelle zu diskutieren und die Software weiterzuentwickeln. Beide Maßnahmen werden medial durch einen afrikanischen Journalisten, weitere Medienpartner sowie flankierende Social-Media-Aktivitäten begleitet.

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster fokussiert sich in ihrem Forschungsmarketingkonzept auf internationale Forscherinnen und ihre Karriereentwicklung. Mit ihrer Kampagne wollen die Münsteraner Deutschland als familienfreundliche und gendersensible Umgebung für exzellente Spitzenforschung international bekannt und sichtbar machen. Dazu haben sie ein zielgruppenspezifisches Netzwerk mit speziellen Fördermöglichkeiten und Unterstützungsstrukturen für Frauen konzipiert: „WiRe – Women in Research“. Sie werben dabei mit einer klaren Botschaft, die eine bedeutende Signalwirkung entfalten und große Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Eine geplante authentische Kommunikationsstrategie mit internationalen weiblichen Role Models aus dem WiRe-Projekt soll weltweit Nachwuchswissenschaftlerinnen ansprechen und anziehen.

Das Forschungsmarketingkonzept der University Alliance Ruhr, einem strategischen Zusammenschluss der Universität Duisburg-Essen, der Ruhr-Universität Bochum und der Technischen Universität Dortmund, konzentriert sich auf eine zentrale und dynamische Zielgruppe, mit der gemeinsam im Universitätsverbund für den Forschungsstandort geworben werden soll. Der Ruhrverbund wird 30 Juniorprofessorinnen und -professoren sowie Leiterinnen und Leiter von Nachwuchsgruppen aus dem Fachbereich Materialwissenschaften beim Aufbau eigener internationaler Netzwerke unterstützen. Im Rahmen des Konzepts soll diese Zielgruppe internationale Postdocs einladen können, um gemeinsam Förderanträge zu erarbeiten und Forschungsprojekte umzusetzen.

Mit dem „Start-up“-Sonderpreis wurde das Konzept der Deutschen Sporthochschule Köln ausgezeichnet. Die Sporthochschule plant darin, Partnerschaften zu Volluniversitäten in den Mutterdisziplinen der Sportwissenschaften, also Sozial-, Geistes- und Lebenswissenschaften, aufzubauen. In Anlehnung an die Fußball-WM schreibt die deutsche Sporthochschule eine „Sport Science Slam-WM“ aus. Weltweit werden kommunikationsstarke Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aufgefordert, sich mit kurzen Videos und ihrem Forschungsprofil zu bewerben. 20 werden nach Köln eingeladen, um ihr eigenes Forschungsprojekt und mögliche Anknüpfungspunkte für Forschungskooperationen zu präsentieren. Begleitet wird der Science Slam von einem wissenschaftlichen Rahmenprogramm und sportlich-kulturellen Aktivitäten. Das Konzept verbindet originell das gesellschaftlich relevante Sportthema mit Spitzenforschung und der Third Mission – der Verbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse durch gute Geschichten.

Der Ideenwettbewerb ist Teil des Verbundprojekts „Internationales Forschungsmarketing“, an dem die DFG gemeinsam mit der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) beteiligt ist. Das Projekt wird im Rahmen der Initiative „Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland“ vom BMBF gefördert.

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Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle

Vera Pfister
Internationale Zusammenarbeit
Tel. +49 228 885-2937
E-Mail: Vera.Pfister(at)dfg.de

Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Redaktion: von Andreas Ratajczak, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Global Themen: Bildung und Hochschulen

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