Der Bericht "Science Diplomacy in an Era of Disruption" der American Association for the Advancement of Science (AAAS) und der Royal Society befasst sich mit den neuen Herausforderungen, vor denen die Wissenschaftsdiplomatie heute steht. Dazu gehören der verschärfte wirtschaftliche und militärische Wettbewerb, rasante technologische Fortschritte (wie beispielsweise im Feld der Künstlichen Intelligenz) und der Aufstieg nichtstaatlicher Akteure wie der "Tech-Titanen".
Ein Bericht von AAAS und Royal Society aus dem Jahr 2010 hatte das Konzept einer Science Diplomacy mit drei Dimensionen ("Science in diplomacy“, "Diplomacy for science“, and “Science for diplomacy”) weltweit bekannt gemacht. Vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen plädiert ein Nachfolgebericht dafür, das Konzept zu reformieren und fortan nur noch zwei Dimensionen zu unterscheiden: "Science impacting diplomacy" und "Diplomacy impacting science".
Der neue Rahmen betont, dass Science Diplomacy ein Instrument ist, das Nationen und Organisationen zur Erreichung von Interessen einsetzen. Je nach Standpunkt werden die Folgen als positiv oder negativ eingestuft. Eine Orientierung von Science Diplomacy an dem Erreichen globalen Güter oder am Gemeinwohl findet demnach nicht automatisch statt.