"Gemeinsam mit Brasilien wollen wir vor allem in den naturwissenschaftlich-technischen Zukunftsfeldern neue Wege der Kooperation beschreiten", betonte Schavan. Die Beziehungen sollen durch neue Projekte und den verstärkten Austausch von Studierenden und Forschern ausgebaut werden. "Durch Kooperationen stärken beide Länder ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit und fördern gleichzeitig das Potenzial beider Forschungsstandorte", so Schavan.
Zahlreiche Wissenschafts-, Bildungs- und Forschungsorganisationen in Deutschland und Brasilien organisieren während des Jahres bilaterale Konferenzen, Workshops und Ausstellungen. So stellt sich der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsverbund BRAGECRIM bei den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen im Mai 2010 in München vor, Fraunhofer-Institute organisieren bilaterale Konferenzen, der Deutsche Akademische Austauschdienst informiert über die bilaterale Bildungskooperation bei Messen in Brasilien und Deutschland, die Hochschulrektorenkonferenz strebt eine neue Hochschulrahmenvereinbarung an und die Ausstellung "Science-Tunnel" der Max-Planck-Gesellschaft macht im Frühjahr 2011 in Brasilien Station. Veranstaltungen wichtiger Hochschulen und Forschungseinrichtungen bilden die Exzellenz beider Wissenschaftsstandorte ab und geben Impulse für eine intensivierte Zusammenarbeit. "Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen sprechen wir eine große Öffentlichkeit an. Denn nur wenn Forscher den Rückhalt der Gesellschaft haben, wird ihre Arbeit auch bei den Menschen ankommen", sagte Schavan. "Mein Dank gilt den Hochschulen und Forschungsorganisationen, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und den vielen Verbänden, die mit ihrem Engagement dieses Jahr mit Forschergeist füllen."
Schon jetzt gehört Brasilien nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch im Bereich Bildung und Forschung zu Deutschlands wichtigsten Partnern in Lateinamerika. Es bestehen über 230 Hochschulkooperationen zwischen beiden Ländern, über 2000 Brasilianer studieren an deutschen Universitäten, und es gibt mehr als 1.200 deutsche Unternehmen in Brasilien. "Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Bereich auf ein enges Netzwerk aufbauen können und regen Austausch pflegen", betonte Schavan. Nur durch ein Bildungssystem, das junge kreative und hochqualifizierte Forscher hervorbringt, sind Innovationen auf Spitzenniveau möglich. "Brasilien hat enorme Rohstoffvorkommen und vielfältige Möglichkeiten für erneuerbare Energien. Deutschland hat innovative Spitzentechnologien und ist insbesondere bei den grünen Technologien Innovationstreiber. Bringen wir beides zusammen! Dann können Projekte entstehen, von denen beide Partner gleichermaßen profitieren", sagte Schavan.
Die Eröffnungsveranstaltung in São Paulo wurde flankiert durch eine Diskussionsveranstaltung mit hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit dem Titel "Innovationssysteme und Nachhaltigkeit in Deutschland und Brasilien - Perspektiven für die bilaterale Zusammenarbeit". In einer begleitenden Ausstellung stellten deutsche Organisationen wie die Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Leibniz-Gemeinschaft (WGL), die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG), das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus in São Paulo (DWIH), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) die Exzellenz des deutschen Wissenschafts- und Innovationsstandortes vor.