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Universität zu Köln und Gedenkstätte Yad Vashem unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Universität zu Köln ist die dritte deutsche Universität, die mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem kooperiert. Die Vereinbarung wird die Lehramtsausbildung stärken und die Entwicklung von Lehr-Lern-Ressourcen ermöglichen.

Im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 findet am 11. November 2020 eine digitale Zeremonie zur Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität zu Köln und der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem statt. Für die Universität zu Köln unterzeichnet Rektor Professor Dr. Axel Freimuth, für Yad Vashem Dr. Eyal Kaminka, Lily Safra Chair of Holocaust Education und Leiter der International School for Holocaust Studies (ISHS) in Yad Vashem. Mit der Unterzeichnung wird die Universität zu Köln als dritte Universität in Deutschland Kooperationspartner von Yad Vashem.

An der Universität hat das Lehr-Lern-Projekt "school is open" die Kooperation mit Yad Vashem initiiert. Das Projekt bietet im Rahmen der bildungswissenschaftlichen Anteile der Lehramtsausbildung unterschiedliche Formate zur Arbeit gegen Antisemitismus an. Dazu gehört unter anderem die Erstellung digitaler Bildungsmaterialien – wie zum Beispiel des interaktiven Zeitstrahls zur Geschichte der Kölner Alumna Dr. Lilli Jahn.

Das Abkommen wird die Holocaust-Bildung durch Aktivitäten für angehende Lehrerinnen und Lehrer in Yad Vashem und an der Universität stärken. Neben Studierenden werden auch weitere Mitglieder der Universität von Yad Vashems Expertise profitieren: Sowohl Lehrende als auch Mitglieder der Hochschulleitung können an Holocaust-Bildungsseminaren in Yad Vashem teilnehmen. Nicht zuletzt werden die Partner Informationen über aktuelle antisemitische Vorfälle in Deutschland austauschen.

Rektor Axel Freimuth betont:

„Die Universität zu Köln legt großen Wert auf Forschung, die Demokratie fördert und Verschwörungsphantasien, Antisemitismus und Hass aufdeckt. Leider wurden auch an der Universität zu Köln im Nationalsozialismus menschenverachtende Verbrechen begangen. Wir setzen uns dafür ein, sie aufzuklären und derer zu gedenken, die verfolgt und ermordet wurden. Mit Yad Vashem haben wir nun einen starken Partner, mit dem wir eine inklusive und demokratische Zukunft gestalten können.“

Dr. Eyal Kaminka ergänzt:

„Auch 82 Jahre nach den Novemberpogromen sehen wir ihre historische Bedeutung und Relevanz für Lehrer und Schüler heute. Aus der Holocaust-Forschung wissen wir, dass sich viele hoch gebildete Menschen dem Naziregime nicht widersetzt haben. Mehr noch – sie waren beteiligt an der Verfolgung und Ermordung jüdischer Opfer in dieser dunklen Zeit in unserer nicht allzu fernen Vergangenheit. Die Partnerschaft mit der Universität zu Köln erlaubt uns, uns weiter mit Fragen des Rassismus, des Antisemitismus, unserer Handlungsmöglichkeiten und unserer Verantwortung für die Gestaltung einer besseren Zukunft auseinanderzusetzen.“

Das pädagogische Konzept von Yad Vashem rückt unter anderem anstelle einer anonymen und ungreifbaren Zahl die individuellen Geschichten von Jüdinnen und Juden ins Zentrum. Durch die Nennung von Namen und Lebensgeschichten sollen die Ermordeten des Naziregimes damit vor der Auslöschung aus dem Gedächtnis der Welt bewahrt werden. Die Beschäftigung mit den Geschichten von Einzelpersonen in all ihren Facetten und in der zeitlichen Perspektive jüdischer Lebenswelten vor, während und nach der Shoah kann Lernenden den Zugang zum Thema erleichtern und die Entwicklung von Interesse und Empathie unterstützen.

Durch die Kooperation mit Yad Vashem kann die Universität zu Köln dazu beitragen, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und Antisemitismus zu bekämpfen.

Quelle: Universität zu Köln via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Israel Deutschland Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft

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