StartseiteLänderAsienJapanAktuelle Entwicklungen in der japanischen Hochschullandschaft: Staatliche Bildungsausgaben, internationale Studierende und Hochschulrankings

Aktuelle Entwicklungen in der japanischen Hochschullandschaft: Staatliche Bildungsausgaben, internationale Studierende und Hochschulrankings

Berichterstattung weltweit

Die neuste Ausgabe des Rundschreibens der Japanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft berichtet in mehreren Artikeln über Entwicklungen an japanischen Universitäten und der Hochschulpolitik.

Japan ist unter den OECD-Ländern der Staat mit dem geringsten Anteil an öffentlichen Bildungsausgaben gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wie die kürzlich veröffentlichten Zahlen von "Education at a Glance" für das Jahr 2016 zeigen, investiert die Regierung 2,9 Prozent des BIP in das Bildungssystem; im OECD-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 4 Prozent. Entsprechend hoch ist der Anteil den private Haushalte zur Finanzierung des Bildungssystems beitragen: Für sämtliche Bildungsausgaben liegt deren Anteil bei 22 Prozent, im Bereich der höheren Bildung bei 53 Prozent. Im April kommenden Jahres will die Regierung mit einem neuen Gesetz vor allem Haushalte mit niedrigen Einkommen entlasten und für diese die Studiengebühren senken oder ganz abschaffen.

Um den, auf Grund des demografischen Wandels, rückläufigen Studierendenzahlen entgegenzuwirken, will die japanische Regierung mehr ausländische Studierende anwerben. Im Jahr 2016 lag der Anteil ausländischer Studierender mit 2,5 Prozent deutlich unter dem OECD-Schnitt von 4,9 Prozent. Größte Herausforderung für internationale Studierende sei die Sprachbarriere, daher plant die Regierung, den Anteil englischsprachiger Studienangebote zu erhöhen. Zudem finanziert die Regierung über die Japan Student Services Organization (JASSO) unter dem Namen „Study in Japan Global Network Project" ein Netzwerk zur Rekrutierung ausländischer Studierender und möchte in diesem Haushaltsjahr rund 11.000 Stipendien an ausländische Studierende vergeben.

Diese Maßnahmen zahlen auch auf das Ziel ein, die Platzierung japanischer Hochschulen in internationalen Rankings zu verbessern. Bis zum Jahr 2023 sollen nach Vorgabe der Regierung zehn japanische Universitäten zu den besten 100 weltweit gehören. Im kürzlich erschienen renommierten „Times Higher Education World University Rankings 2020" wurde eine Rekordzahl von 110 japanischen Hochschulen in die Liste der besten 1.400 Universitäten aus 92 Ländern aufgenommen, wobei nur die Universitäten Tokio und Kyoto es unter die besten 100 schafften. In der ebenfalls renommierten Bewertung von Quacquarelli Symonds (QS) schafften es fünf japanische Einrichtungen, entsprechende Plätze zu belegen.

Ausführliche Artikel zu diesen und weiteren Themen finden Sie im aktuellen Rundschreiben der Japan Society for the Promotion of Science.

Quelle: JSPS Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Japan Themen: Bildung und Hochschulen

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