Der asiatisch-pazifische Raum ist neben Europa und Nordamerika eine dritte, führende Weltregion der Wissens- und Innovationsproduktion. Unter dem Begriff „Asia-Pacific Research Area“ (APRA) beobachtet das BMBF deshalb bereits seit über zehn Jahren die Entwicklung von Wissenschaft und Forschung sowie entsprechender, politischer Programme und Maßnahmen in diesen Ländern.
Einerseits unterhalten die Länder des APRA starke Bindungen zu Deutschland und anderen europäischen Ländern. Zugleich war im letzten Jahrzehnt ein Trend hin zu einer verstärkten Integration wissenschaftlich-technologischer Aktivitäten innerhalb der Region zu beobachten. Inzwischen ist erneut eine abnehmende regionale Verflechtung zu beobachten. Gleichzeitig sind die Länder in der Region an einer Erneuerung bestehender Bindungen zu globalen Wertepartnern interessiert. Diese Veränderungen könnten etablierte Kooperationsmuster im APRA in Frage stellen.
Vor diesem Hintergrund ist es für Entscheidungsträger in Deutschland von größter Bedeutung, nicht nur über die tatsächlichen Entwicklungen innerhalb des APRA, sondern auch über die politischen Zielsetzungen einzelner Länder gut informiert zu bleiben.
Diesem Zweck dient seit 2018 das Monitoring des Asiatisch-Pazifischen Forschungsraums, das im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt wird und in dessen Rahmen nun drei aktuelle Berichte veröffentlicht werden. Herausgeber sind der DLR Projektträger, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, das Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA) sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst e.V. (DAAD).
Der Bericht „Der asiatisch-pazifische Forschungsraum: Aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie“ dokumentiert die wissenschaftliche und technologische Leistungsfähigkeit der APRA-Länder. Er befasst sich mit Kooperationen sowie Wissenschaftsmobilität innerhalb der Region und zwischen den APRA-Ländern und ihren globalen Kooperationspartnern. Er zeigt, dass in den meisten der asiatisch-pazifischen Ländern weiterhin ein Trend zur Internationalisierung besteht, wenn auch teils mit merklich anderer Ausrichtung als vor fünf Jahren.
Der Bericht „Chinas Wissenschafts- und Technologiepolitik: Förderung von Hochtechnologie und technologischer Unabhängigkeit“ dokumentiert neben einem fortbestehenden Interesse an der Einbindung internationaler Kompetenzen unter anderem auch klare Autonomiebestrebungen Chinas.
Der Bericht „Japans Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik“ befasst sich mit Japans Bemühungen, unter sich verändernden Rahmenbedingungen seine wissenschaftlich-technologische Spitzenposition zu halten und seine Kooperationen mit dem Ausland zu intensivieren.