Das Abtrennen, Speichern und die Nutzung von Kohlendioxid (kurz CCUS für carbon dioxide capture, utilisation and storage) sind wichtige Pfeiler der Kraftwerkforschung. Kohlendioxid kann zum Beispiel in Kühlaggregaten und Klimaanlagen eingesetzt oder durch Umwandlungsprozesse zu Treibstoffen oder Chemikalien weiterverarbeitet werden. Kohlendioxid wird somit sinnvoll eingesetzt statt als klimaschädliches Gas in die Atmosphäre zu gelangen.
Um die Entwicklung der hierfür notwendigen Technologien zu beschleunigen und sie zur Marktreife zu bringen, ist innerhalb der europäischen ERA-Net-Initiative ACT ein dritter Call für gezielte Aktivitäten zu Forschung und Innovation im Bereich CCUS veröffentlicht worden. Es handelt sich um eine gemeinsame Ausschreibung ausgewählter Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie weiterer beteiligter Regionen: Alberta (Kanada), Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich Griechenland, Island, Niederlande, Norwegen, Rumänien, Schweiz, Schweden, Türkei, USA und Vereinigtes Königreich. Dabei werden Fördermittel der nationalen Programme der beteiligten Staaten eingesetzt. Für die deutsche Beteiligung werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) rund 3 Millionen Euro aus dem 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bereitgestellt.
Universitäten, Unternehmen, Organisationen, lokale und regionale Behörden beziehungsweise Gebietskörperschaften, Forschungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen aus den beteiligten Ländern und Regionen können sich bei ihren nationalen Ansprechpartnern bewerben. Für Deutschland ist dies der Projektträger Jülich.
Sämtliche technologische, ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen, die zur Beschleunigung des CCS-Verfahrens erforderlich sind, können innerhalb der geförderten Projekte bearbeitet werden. Besonders willkommen sind Projekte, die sich thematisch auf Inhalte fokussieren, die innerhalb des Mission Innovation CCUS Challenge Workshops (Houston 2017) identifiziert wurden.
Das Bewerbungsverfahren ist zweistufig angelegt: Projektvorschläge können bis zum 10. November 2020, 13:00 Uhr CET, eingereicht werden. Erfolgreiche Vorschläge werden anschließend zum Einreichen eines Antrags aufgefordert. Dies muss bis zum 15. März 2021, 13:00 Uhr CET, erfolgen.
Weitere Informationen sowie die vollständige Ausschreibung sind auf der Webseite des Projektträger Jülich und von ERA-Net ACT zu finden.