Die fünf Preisträgerinnen und 16 Preisträger wechseln aus sieben Ländern an Hochschulen in 15 Städten Deutschlands, wo sie als Humboldt-Professorinnen und -Professoren dauerhaft forschen. Bei der Preisverleihung wurden erstmals auch die Humboldt-Professuren für Künstliche Intelligenz (KI) vergeben. Diese Programmlinie ist Beitrag zur nationalen KI-Strategie der Bundesregierung. Sie richtet sich an internationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich mit der Erforschung und Nutzung von KI sowie deren gesellschaftlichen Auswirkungen befassen.
Der Präsident der Humboldt-Stiftung Hans-Christian Pape sagte:
„Um Lösungen für die existentiellen Krisen unserer Zeit zu finden und unser Leben nachhaltiger zu machen, brauchen wir die Wissenschaft und ihre weltweite Kooperation.“
Die Humboldt-Professur ermögliche dies im Bereich der absoluten Spitzenforschung. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärte:
„Mit der Alexander von Humboldt-Professur, dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis in Deutschland, würdigen wir international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie vereinen Exzellenz und Internationalität. Mit der Auszeichnung stärken wir die Forschung in Deutschland und sichern unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig bauen wir so unsere technologische Souveränität aus, was beispielsweise bei Künstlicher Intelligenz zentral ist. Denn wir wollen in diesem Bereich global mitgestalten. Dafür kommt es vor allem auf unsere Wissenschaftler und die Fachkräfte in der Wirtschaft an. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass wir dieses Jahr auch die ersten Alexander von Humboldt-Professorinnen und -Professoren für Künstliche Intelligenz auszeichnen, die zu den weltweit Besten auf diesem Themengebiet gehören. Damit wollen wir auch die Zahl der KI-Professuren über die zusätzlich geschaffenen 100 weiter ausbauen.“
Mit der Alexander von Humboldt-Professur zeichnet die Humboldt-Stiftung bisher jährlich bis zu zehn weltweit führende, im Ausland tätige Forschende aller Disziplinen aus. Sie ist mit je fünf Millionen Euro für experimentell und je dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dotiert. Neben der herausragenden wissenschaftlichen Qualifikation der Kandidatinnen und Kandidaten sind die Konzepte der Hochschulen entscheidend, die den Forschenden und ihren Teams eine dauerhafte Perspektive in Deutschland bieten sollen. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:
- Catherina Becker, Neurobiologie (Technische Universität Dresden, vorher: University of Edinburgh, UK)
- Andrea Bréard, Sinologie/Mathematik (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), vorher: Université Paris-Saclay, FRA)
- Kristian Franze, Physikalische Biologie (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), vorher: University of Cambridge, UK)
- Christian Frezza, Stoffwechselphysiologie (Universität zu Köln, vorher: University of Cambridge, UK)
- Stefan G. Hofmann, Translationale Klinische Psychologie (Philipps-Universität Marburg, vorher: Boston University, USA)
- Gustav Holzegel, Mathematik (Westfälische Wilhelms-Universität Münster, vorher: Imperial College London, UK)
- Jan Huisken, Medizintechnik (Georg-August-Universität Göttingen, vorher: University of Wisconsin-Madison, USA)
- Markus Klute, Elementarteilchenphysik (Karlsruher Institut für Technologie (KIT), vorher: Massachusetts Institute of Technology (MIT), USA)
- Francisco Moreno-Fernández, Linguistik (Universität Heidelberg, vorher: Harvard University, USA)
- Kou Murayama, Psychologie (Eberhard Karls Universität Tübingen, vorher: University of Reading, UK)
- Kate Rigby, Environmental Humanities (Universität zu Köln, vorher: Bath Spa University, UK)
- Joacim Rocklöv, Epidemiologie und Public Health (Universität Heidelberg, vorher: Umeå Universität, SWE)
- Bart Thomma, Mikrobiologie (Universität zu Köln, vorher: Wageningen University, NL)
- Thorsten Wagener, Hydrologie (Universität Potsdam, vorher: University of Bristol, UK)
Alexander von Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz:
- Peter Dayan, Theoretische Neurowissenschaft, KI (Eberhard Karls Universität Tübingen und Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik, vorher: University College London, UK)
- Holger Hoos, Maschinelles Lernen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), vorher: Leiden University, NL)
- Yaochu Jin, KI, Bild- und Sprachverarbeitung (Universität Bielefeld, vorher: University of Surrey, UK)
- Daniel Rückert, Informatik, KI (Technische Universität München (TUM), vorher: Imperial College London, UK)
- Angela Schoellig, Robotik und KI (Technische Universität München (TUM), vorher: University of Toronto, CAN)
- Radu Timofte, Computer Vision, KI (Julius-Maximilians-Universität Würzburg, vorher: ETH Zürich, CH)
- Aimee van Wynsberghe, Ethik der KI (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, vorher: TU Delft, NL)