StartseiteLänderEuropaEuropa: Weitere LänderDeutsch-österreichisches Projekt zum helfenden Verhalten bei Schweinen

Deutsch-österreichisches Projekt zum helfenden Verhalten bei Schweinen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Schweine sind bekannt für ihre Intelligenz und soziale Natur. Können sie erkennen, wann ein Artgenosse Hilfe benötigt, und einander aktiv unterstützen? Diesen Fragen wird ein neues Projekt am Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf in enger Zusammenarbeit mit Forschenden der Veterinärmedizinischen Universität Wien nachgehen.

Das Projekt mit dem Titel "Lass mich raus! Proximative Faktoren, die helfendes Verhalten bei Schweinen vermitteln" wird mithilfe eines innovativen Verfahrens untersuchen, ob Schweine einander aus Empathie oder aus egoistischen Gründen helfen. Es wird mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am FBN und des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) an der Veterinärmedizinischen Universität Wien finanziert. Die Gesamtfinanzierung beläuft sich auf 736.089 EUR für drei Jahre.

Dr. Liza R. Moscovice vom FBN und ihr Kollege Prof. Jean-Loup Rault von der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben eine neuartige Methode entwickelt, um das Hilfsverhalten der Schweine zu analysieren. Dabei werden Schweine in ihren normalen sozialen Gruppen innerhalb ihrer üblichen Stallumgebung einer für sie neuen Situation ausgesetzt: In ihrem Stall befinden sich zwei identische Abteile. Jedes Abteil hat ein Fenster und eine Tür, die nur von außen geöffnet werden können. Dafür muss ein Griff hoch genug angehoben werden, um einen Riegel zu lösen. Ein Schwein wird kurz aus seiner Bucht genommen und dann in eines der beiden Abteile gesetzt. Die anderen Schweine können dann frei und ohne jegliche Anleitung entscheiden, ob sie eine Tür öffnen wollen, und wenn ja, ob sie die Tür öffnen, um das gefangene Schwein zu befreien, oder ob sie die Tür zum leeren Abteil öffnen.

Ein tieferes Verständnis des prosozialen Verhaltens von Schweinen sowie ihrer emotionalen Verfassung und Gruppendynamik kann einen bedeutenden Beitrag zum Tierschutz leisten. Halterinnen und Halter von Schweinen können mithilfe dieser Erkenntnisse ein positives Gruppenverhalten fördern, indem sie den Schweinen beispielsweise mehr Kontrolle über ihre Umgebung geben.

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Quelle: Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) via idw Redaktion: von Pauline Marquardt, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Österreich Themen: Lebenswissenschaften

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